Im Fall des spektakulären Juwelendiebstahls aus dem Grünen Gewölbe prüft ein Ermittlungsrichter in Dresden, ob die drei festgenommenen Verdächtigen im Alter von 23 bis 26 Jahren in Untersuchungshaft kommen. Die dringend tatverdächtigen Männer wurden am Dienstag nacheinander dem Richter vorgeführt. "Das dauert an", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden am Mittag.

Die deutschen Staatsbürger wurden am Morgen im Zuge einer groß angelegten Razzia in Berlin festgenommen. Sie gehören einer polizeibekannten, arabischstämmigen Großfamilie an, die auch für andere schwere Straftaten verantwortlich gemacht wird. Dazu gehört der Diebstahl einer 100 Kilogramm schweren Goldmünze 2017 aus dem Berliner Bode-Museum. Nach zwei weiteren tatverdächtigen Clan-Mitgliedern wird öffentlich mit Fotos gefahndet. Auch den beiden gesuchten 21-Jährigen werde schwerer Bandendiebstahl und Brandstiftung vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) nannte die Festnahmen auch ein Warnzeichen an das Clan-Milieu.

Die Ermittler haben wenig Hoffnung, dass die Objekte wieder nach Dresden zurückkehren. "Da müsste man sehr viel Glück haben, dass man die ein Jahr nach der Tat noch finden würde", sagte der Sprecher der Dresdner Polizei, Thomas Geithner, am Dienstag vor Journalisten in Berlin. Doch: "Die Hoffnung stirbt zuletzt."

Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung über den Einsatz berichtet. Bei einem der spektakulärsten Einbrüche der vergangenen Jahrzehnte stahlen Unbekannte im November 2019 in Dresden aus der berühmten Schatzkammer Kunstschätze von kaum messbarem Wert.