"COVID-19 ist eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Gesundheit", schrieben jetzt die US-Zentren für Krankheitskontrolle (CDC/Atlanta, US-Bundesstaat Georgia). Eigenartig sind jedenfalls die zum Teil frappanten Unterschiede in der Mortalität der Covid-19-Erkrankung. Erst vor wenigen Tagen kalkulierte US-Virologe Vincent Racaniello von der Columbia University in New York die weltweite Mortalitätsrate durch Covid-19 bei 3.214 Todesfällen und 94.250 Erkrankungen auf einen Anteil von 3,4 Prozent.

"Diese rohe Mortalitätsrate ist hoch. Bei der saisonalen Influenza beträgt sie 0,1 Prozent. Aber diese Zahlen passen nicht immer und sind durch viele Faktoren beeinflusst", schrieb der Experte auf seinem Virology Blog. Alle Daten aus China deuteten darauf hin, dass eine anfänglich hohe Mortalität - in Wuhan zum Beispiel anfänglich bis zu mehr als 20 Prozent - innerhalb von einigen Wochen auf Werte von einigen Prozenten sanken.

Zahlen aus China

"Basierend auf einer Zusammenfassung von 44.672 Fällen am Anfang des Ausbruchs der Erkrankung in China starb kein einziges Kind im Alter bis zu neun Jahren. Bei Personen unter 50 Jahren lag die Mortalitätsrate unter einem Prozent", schrieb der Experte. Experten der Johns Hopkins Universität in Baltimore in den USA haben für das gesamte Festlandchina eine Todesrate von 3,88 Prozent errechnet (80.756 bestätigte Infektionen). In der Provinz Hubei starben 4,46 Prozent der Patienten.

Es gibt offenbar große Unterschiede bei der Covid-19-Sterblichkeit, die auch einfach durch die Qualität des Gesundheitswesens des jeweiligen betroffenen Landes bedingt sein könnten. In Südkorea wurden 28 Todesfälle bei 5.621 Infizierten registriert. Das entspräche laut einer der Berechnungen einer Mortalitätsrate von 0,4 Prozent. Die Johns Hopkins-Experten haben mittlerweile für Südkorea bei 7.382 bestätigten Infektionsfällen und 51 Todesopfern eine "Case Fatality Rate" (Sterberate) von 0,86 Prozent errechnet.

Und wenn man bei mit 5. März 2020 in den USA 128 bestätigten Infektionen neun Todesfälle registriert hätte, seien das zwar sieben Prozent, stellten die Experten fest. Derart geringe Fallzahlen in einer Berechnung bedeuten allerdings auch wenig Aussagekraft für statistische Kalkulationen.

Italien: Ältere Bevölkerung

Die Zahlen aus Italien sind frappierend. In allen verfügbaren Statistiken werden um die fünf Prozent Mortalitätsraten angegeben. Mit 9. März hatte es dort 9.172 bestätigte Infektionen mit dem neuen Coronavirus gegeben. Man hatte 463 Todesfälle verzeichnet.

Möglicherweise ist die Altersstruktur der Bevölkerung in Norditalien ein wichtiger Faktor. 23 Prozent der Bevölkerung sind dort älter als 65 Jahre. Das mediane Alter der italienischen Bevölkerung beträgt aber 47,3 Jahre. Jedenfalls scheint man in Italien laut österreichischen Experten zunächst recht spät auf die Covid-19-Erkrankungen aufmerksam geworden zu sein. Damit war man von Beginn an mit einer großen Zahl an Infizierten bzw. Erkrankten konfrontiert. Aber hintennach und von außen betrachtet ist man sprichwörtlich immer "klüger".

Keine Infektion über Trinkwasser

Auch die Verbreitungswege des Coronavirus wurden weltweit bestens untersucht. Es gibt keine Hinweise darauf, dass sich Menschen über Trinkwasser/Leitungswasser infiziert haben. Ein Eintrag des Erregers in Quell- oder Brunnenwasser kann derzeit ausgeschlossen werden, versicherte die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach. Aus Sicht der Vereinigung sei es daher nicht notwendig, einen Wasservorrat anzulegen.