Rund 600 russische Fischer sind trotz Warnungen der Behörden vor Treibeis zum zweiten Mal binnen weniger Tage auf einer großen Eisscholle vor der Halbinsel Sachalin gestrandet. Einsatzkräfte seien mit Technik, darunter ein Luftkissenboot, Hubschrauber und Schneefahrzeuge, im Süden Sachalins an Ort und Stelle, um die Fischer in Sicherheit zu bringen.

Das teilte der Zivilschutz in Juschno-Sachalinsk im äußersten Osten Russlands am Dienstag mit. Die riesige Eisfläche hatte sich zuvor vom Ufer gelöst. Viele Männer hätten sich selbst in Sicherheit gebracht, mehr als 200 brachte der Zivilschutz an Land, hieß es. Bereits am Wochenende waren dort 600 Fischer auf einer Scholle ins Meer getrieben.

Warnungen ignoriert

Seit Tagen warnen die Behörden davor, auf das Eis zu gehen, weil das die Wetterverhältnisse nicht zuließen. Zu solchen Zwischenfällen kommt es in Russland, wo das Eisfischen sehr beliebt ist, immer wieder. Oft sind Dutzende Menschen betroffen. Mitunter geht das winterliche Abenteuer auch tödlich aus, wenn die Schollen auf das Meer treiben, brechen und die Menschen ertrinken oder erfrieren.

Die Behörden warnen über SMS und Massenmedien fast täglich vor den Gefahren. Trotzdem würden immer wieder Hunderte Menschen ihr Schicksal auf die Probe stellen, teilte der Zivilschutz mit. Das Eis breche durch Wellen, Wind sowie Ebbe und Flut und werde auf das offene Meer getrieben.