Im Kampf gegen die verheerenden Buschbrände in Australien müssen sich die Feuerwehrleute und die Einwohner in den betroffenen Gebieten auf noch schlimmere Bedingungen einstellen. Der Wetterdienst warnte am Stephanitag für Teile des Kontinents vor einer neuen Hitzewelle mit Temperaturen von weit über 40 Grad sowie starken Winden. Bereits in der Vorwoche hatte das Land unter Rekordhitze gelitten.

"Nutzen Sie die Zeit, um ihr Grundstück vorzubereiten", riet die Feuerwehr (RFS) am Donnerstag den Menschen im stark betroffenen Bundesstaat New South Wales, dessen Hauptstadt die Millionenmetropole Sydney ist. Auch über Weihnachten waren landesweit Hunderte Feuerwehrleute - viele von ihnen Freiwillige - im Kampf gegen die Flammen im Einsatz.

Seit Oktober haben Hunderte Buschbrände in Australien nach Angaben der Behörden bereits mehrere Millionen Hektar Land vernichtet. Mehr als 1.000 Häuser wurden zerstört. Acht Menschen starben bisher. Erschwert wird der Kampf gegen die Flammen durch Rekordhitze und große Trockenheit. Australien leidet seit etwa zwei bis drei Jahren unter starker Dürre, die ausgetrocknete Vegetation entzündet sich besonders leicht.

Leichter Regen

Am Christtag in der Früh hatte ein leichter Regenschauer noch einigen Ortschaften in der Region etwas Entlastung beschert. "Es ist das beste Weihnachtsgeschenk, das ich bekommen habe", sagte Phil Sutton der Zeitung "Sydney Morning Herald". Ausgerechnet rund um Sydney, das gleich von zwei großen Flächenbränden bedroht wird, habe es aber kaum geregnet. Stärkere Niederschläge werden erst im Februar erwartet.

Bei einem Frühstück am 25. Dezember dankte Gladys Berejiklian, Premierministerin von New South Wales, den Feuerwehrleuten. Das berühmte Silvester-Feuerwerk über dem Hafen von Sydney soll nach bisheriger Planung trotz der Brände stattfinden.

Auch im Süden Australiens ist der Kampf gegen die Flammen angesichts steigender Temperaturen ein Wettlauf gegen die Zeit. Dort rücken die Buschbrände an Vororte der Küstenstadt Adelaide heran. Die Feuerwehrleute zogen am Donnerstag mit Bulldozern breite Schneisen um Wohngebiete, um die Flammen aufzuhalten. Die Polizei rief die Bewohner der Vororte auf, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.