Wegen eines Masernausbruchs mit mittlerweile 62 Toten hat der polynesische Inselstaat Samoa eine umfassende zweitägige Impfaktion gestartet. Teams aus Ärzten und Krankenpflegern seien seit Donnerstagfrüh unterwegs, um Bewohner entlegener Gebiete zu impfen, teilte das Gesundheitsministerium in der Hauptstadt Apia mit.

Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung der Epidemie setzt das Land auf eine recht ungewöhnliche Maßnahme: Ungeimpfte müssen eine rote Fahne vor ihren Häusern aufhängen. Das soll helfen, eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Während des Zeitraums der Impfaktion sollen zudem die meisten öffentlichen Dienste, Geschäfte und Straßen geschlossen bleiben, wie der Sender Radio New Zealand (RNZ) berichtete. Für Privatfahrzeuge gelte für einen Teil des Tages ein Fahrverbot, hieß es.

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Die meisten Dörfer in abgelegenen Gemeinden seien am ersten Tag der Aktion erreicht worden, sagte Samoas Premierminister Tuilaepa Sailelele Malielegaoi. Am Freitag werde der Schwerpunkt demnach auf stärker besiedelten Städten und umliegenden Gebieten liegen. 70 medizinische Fachkräfte aus dem US-Bundesstaat Hawaii, die am Donnerstag eintrafen, sollen die örtlichen Teams bei der Impfaktion unterstützen.

Masern sind extrem ansteckend. Die Viren kann man sich über winzige Speicheltröpfchen in der Luft einfangen - etwa in einem Raum, in dem sich ein Infizierter aufhält oder kurz zuvor aufhielt. Einige Tage danach breitet sich meist ein Ausschlag über den ganzen Körper aus. Bei etwa jedem zehnten Erkrankten kommt es zu Komplikationen wie Mittelohr- oder Lungenentzündungen.

Seltene Folge sind Gehirnentzündungen, die tödlich enden können.