15 Personen sind auf Sizilien im Rahmen einer groß angelegten Untersuchung gegen einen mafiösen Ring festgenommen worden, der Millionen mit der Entsorgung von Giftmüll lukrierte. Fünf Unternehmen wurden geschlossen, berichtete die Polizei in der sizilianischen Stadt Ragusa am Donnerstag.

"Plastic free" lautet der Name der Untersuchung, bei dem es unter anderem um illegalen Handel mit Giftmüll, Erpressung, Hehlerei und Waffenbesitz ging. Die Angeklagten sollen illegal durch Pestizide aus Treibhäusern vergiftetes Plastik entsorgt haben. Der Giftmüll wurde eingegraben und mit Zement, oder Asphalt bedeckt. Damit sei ein schwerer Umweltschaden entstanden. Die Angeklagten konnten mit der illegalen Müllentsorgung Millionen lukrieren.

Vorwürfe über die illegale Entsorgung von Giftmüll durch die Mafia kursieren seit langem. Seit Ende der 1980er-Jahre habe die Mafia daran verdient, den Abfall aus Norditalien und sogar aus dem Ausland illegal zu entsorgen, behaupten die Ermittler. Laut einer Studie des Umweltschutzverbands Legambiente erwirtschaftet die Mafia jährlich riesige Summe mit der Verfrachtung von Giftmüll in die Dritte Welt oder der Entsorgung von Material auf illegalen Deponien. Gefährliche Substanzen und Reste chemischer Verarbeitung würden auch als harmloser Abfall verpackt und auf öffentlichen Deponien oder in Verbrennungsöfen entsorgt, warnte Legambiente.