Mit Gebühren von bis zu 7.500 Euro pro Flugbewegung will der künftige Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg (BER) die Fluggesellschaften zu leiserem Fliegen veranlassen. Ein neues Gebührenmodell, das bei jedem Flug den Start- und Landelärm misst, soll leises Fliegen belohnen und lautere Starts und Landungen finanziell bestrafen.

"Damit leisten wir Pionierarbeit", sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup am Freitag in Berlin. Bisher seien die Lärmklassen nach Flugzeugtypen und nicht nach tatsächlich verursachtem Lärm geordnet gewesen. "Ein Airbus A 320 war immer in einer Lärmklasse, egal ob Sie laut oder leise geflogen sind", sagte Lütke Daldrup. Deshalb habe es sich für die Fluggesellschaften nicht gelohnt, leiser zu fliegen.

Künftig müssten die Airlines jeweils 40 bis 7.500 Euro für den von ihnen verursachten Lärm bezahlen - je nachdem, welche von elf Lärmklassen sie erreichen. Der Flugzeugtyp Airbus A 320 etwa bewege sich zwischen 100 und 300 Euro. In den Randzeiten von 5.00 Uhr bis 6.00 Uhr sowie von 22.00 Uhr und 24.00 Uhr sollen die Gebühren deutlich höher ausfallen als in den Kernzeiten.

Der BER soll im Oktober 2020 in Betrieb gehen, neun Jahre später als anfangs geplant.