Wie? Wer? Was? Wurde Donald Trump, 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und unermüdlicher 140-Zeichen-Schriftsteller, sein von Fettnäpfchenozeanen übersähtes Amt am Ende doch zu viel? Versucht er sein Glück als Biobauer? Greift er statt zum Smartphone zu Hacke und Schaufel? Grüner Daumen statt rotem Knopf? Oder gar eine besonders perfide Finte aus Nordkorea?

Kein Photoshop

Ein Bild, das derzeit viral um die (digitale) Welt geht, gibt Rätsel auf und sorgt für einen veritablen Begeisterungssturm. Diese Ähnlichkeit mit dem berühmten Mann im Weißen Haus ist wahrlich schwer zu glauben - und doch ist es so. Nicht einmal Photoshop musste dafür angelegt werden. Klar ist: Dolores Leis Antelo, die im Nordwesten von Spanien eher zufällig im Rahmen einer landwirtschaftlichen Reportage entdeckt wurde, dürfte sich kaum nachträglich so hergerichtet haben. Dass die, wie man so schön sagt, g'standene Bäuerin also ganz sie selbst ist (und das schon seit 64 Jahren), ist eine Tatsache und eine echte Laune der sonst als unpolitisch geltenden Natur. Der per se unwahrscheinliche Fall, dass sie und Mr. President bei der Geburt als Zwillinge getrennt wurde, ist auszuschließen. Immerhin trennen sie ja acht Lebensjahre.

Seit Jahren gibt Trumps Haupthaar, das Kritikern schon für sich genommen als Provokation gilt, in Sachen Farbe und Form auch Experten Rätsel auf. Diese Dame besitzt den exakt gleichen weißblonden Farbton, wenn auch feminin mit einem Haarreifen zusammengehalten. Dazu das offensiv wirkende und sich nach unten erweiternde Kinn, die Augen-, Mund- und Nasenpartien, angesiedelt in einem ebenfalls leicht rötlich wirkenden Antlitz. Dass sie in sozialen Netzwerken mittlerweile populärer ist als alle Elvis-Doppelgänger zusammen, interessiert die Spanierin selbst nur sehr am Rande. Die Hacke fachmännisch geschultert, die Schürze zweckdienlich gebunden - so steht #SenoraTrump da, auf einem Acker in Cabana de Bergantinos (2017: 4347 Einwohner).

Nicht neugierig

Handy besitzt sie erwartungsgemäß keines - was den nicht zu unterschätzenden Vorteil hat, die Tweets des US-Präsidenten nicht einmal theoretisch mitverfolgen zu können. Überhaupt wecke im Internet "nichts ihre Neugier". Ihre größte Sorge sind momentan nicht innenpolitische Querelen, Strafzölle oder die atomare Bedrohung, sondern die Mottenplage, die ihre Kartoffelernte bedroht. Zum Golfspielen kommt die Landwirtin recht selten. An regelmäßiger Beleidigung ihres Umfelds scheint ihr herzlich wenig gelegen. Ihre Töchter raten ihr dazu, den unverhofften Ruhm mit beiden kräftigen, ehrlich beschwielten Händen zu packen - doch sie selbst will davon nichts wissen. Diese Kirche bleibt im Dorf. "Ich verstehe davon nichts", sagt sie - ein Satz, den man von ihrem berühmten Doppelgänger bekanntlich selten hört. Was eigentlich schade ist.

Senora Leis dürfte ihre nächste Amtsperiode sicher sein.

© AP/Paula Vazquez