Sechs Jahre nach der Havarie der Costa Concordia hat die Gemeinschaft der italienischen Insel Giglio der 32 Todesopfer des Schiffsunglücks gedacht. Am Samstag, am Jahrestag des Unfalls, wurde im Hafen eine Gedenkzeremonie abgehalten, an der Überlebende, Retter und Angehörige der Opfer teilnahmen.

Eine Messe zu Ehren der Toten fand in der Kirche statt, in der unzählige Schiffbrüchige in der Unglücksnacht Zuflucht gefunden hatten. Um 21.45 Uhr, dem Zeitpunkt an dem die Concordia den Felsen rammte, sollten auf der ganzen Insel die Sirenen heulen, gefolgt von einer Schweigeminute.

Italiens Polizeichef Franco Gabrielli, der als Zivilschutzchef die Rettungsaktion der Costa Concordia koordinierte, traf auf Giglio am Samstag mehrere Überlebende und Einwohner. "Für mich ist heute ein Tag der Trauer, aber auch ein Tag der Freude, weil ich viele Menschen dieser wunderbaren Insel wiedergesehen habe, mit denen ich sehr verbunden bin", sagte Gabrielli.

16 Jahre Haft

Ex-Kapitän Francesco Schettino
Ex-Kapitän Francesco Schettino © APA/AFP/TIZIANA FABI

Der ehemalige "Costa Concordia"-Kapitän Francesco Schettino, der am 12. Mai 2017 letztinstanzlich zu 16 Jahren Haft verurteilt wurde, sitzt im römischen Gefängnis "Rebibbia" seine Strafe ab. Die Costa Concordia hatte am 13. Jänner 2012 bei einem riskanten abendlichen Manöver einen Felsen gerammt und war mit 4.229 Menschen an Bord nur wenige Meter vor der Toskana-Insel Giglio in Schieflage geraten. An Bord befanden sich auch 77 Österreicher, die sich alle retten konnten.

Das Wrack des Kreuzfahrtschiffs wurde 2013 im Rahmen einer spektakulären Aktion aufgerichtet und im Jahr darauf nach Genua geschleppt. Die Abwrackung wurde mittlerweile beendet. Der in Mitleidenschaft gezogene Meeresboden vor Giglio ist wiederhergestellt. Dafür musste die Betreibergesellschaft Costa Crociere 85 Millionen Euro zahlen.