Drohnensichtungen haben am Freitagabend den Flugverkehr am Flughafen Hannover unerwartet zum Erliegen gebracht. Die vorübergehende Schließung beeinträchtigte nicht nur den regulären Reiseverkehr, sondern gefährdete auch den Transport eines Spenderherzens.
„An die Drohnenflieger, die gestern Abend den Flughafen Hannover lahmgelegt haben: Wegen eurer Aktion wären wir beinahe nicht rechtzeitig bei unserem Patienten angekommen“, schrieb Ärztin Theresa Holst auf Instagram. Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtet, gehörte Holst zu dem Team, das das Spenderherz nach Hannover bringen sollte. In der Medizinischen Hochschule Hannover war zu diesem Zeitpunkt bereits alles für die Transplantation vorbereitet.
Rund 45 Minuten verloren
Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtet, verlor das Ärzteteam durch den Drohnenvorfall rund 45 Minuten. „Wenn wir noch fünf Minuten länger hätten warten müssen, hätten wir das Herz wohl in die Tonne werfen müssen“, sagte Holst. Bei längerer Verzögerung drohten irreversible Schäden durch Sauerstoffmangel. Nach der Wiederöffnung des Flughafens habe sich das Team umgehend auf den Weg gemacht und sei mit Blaulicht zur Medizinischen Hochschule Hannover gefahren. Die Transplantation sei anschließend erfolgreich verlaufen.
Flüge wurden umgeleitet und gestrichen
Nach Drohnensichtungen in der Nähe des Flughafens wurde der Luftraum über Hannover am Freitagabend kurz vor 21 Uhr für rund dreieinhalb Stunden gesperrt. Sieben ankommende Flugzeuge mussten umgeleitet werden. Zudem wurden am Samstagvormittag zwei Flüge gestrichen, da Maschinen fehlten.