Pakete mit Büchern, Spielzeug oder Elektronik, dazu Flugzeugladungen und Schiffscontainer – all das verbinden Menschen mit DHL, dem Weltmarktführer für Logistik. Immer wieder erhält DHL aber auch Aufträge, die besonders in Erinnerung bleiben. Hier sind die fünf ungewöhnlichsten Lieferungen des Unternehmens im Jahr 2025.

Seltene Antilopen kehren in ihre Heimat zurück

Im Februar 2025 transportierte DHL 17 seltene Bergbongo-Antilopen. Von einer Hilfseinrichtung für Artenschutz in Loxahatchee, Florida, ging es in ein Wildtierreservat an den Hängen des Mount Kenya, dem zweithöchsten Bergmassiv Afrikas. Die Tiere stammen von Bergbongos ab, die in den 70er-Jahren aus Kenia umgesiedelt wurden. Nach Jahrzehnten der Wilderei und des Verlusts von Lebensraum ist die Art heute vom Aussterben bedroht: Nicht einmal 100 Tiere leben noch in freier Wildbahn. Um den Antilopen aus Florida eine sichere und möglichst komfortable Reise zu ermöglichen, stellte DHL einen Sonderflug bereit – ausgestattet mit speziell angefertigten Transportboxen einer Tierschutzorganisation. Ein Tierarzt und zwei Bongo-Spezialisten betreuten die Tiere während des Flugs. In ihrer neuen Heimat leben sie in einer Umgebung, in der sie sich sicher fortpflanzen können. Ihre Nachkommen sollen eines Tages in die Wildnis zurückkehren – und die Wälder des Mount Kenya wieder zu ihrem natürlichen Lebensraum machen.

Ein weitgereister Helm

Im März 2025 wurde ein einzigartiger Helm von der Schweiz nach Brasilien transportiert. Alle 20 noch lebenden Formel-1-Weltmeister haben darauf ihre Unterschrift hinterlassen - auch Michael Schumacher, der sich seit seinem schweren Skiunfall 2013 aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. Seine Frau Corinna half ihm, seine Initialen „M.S.“ auf dem Helm zu hinterlassen. Eine Nachbildung des Helms wurde später verlost. Der Erlös aus dem Losverkauf kam der Wohltätigkeitsorganisation „Race Against Dementia“ zugute. Gegründet hat sie der dreifache Formel-1-Weltmeister Sir Jackie Stewart. Die Organisation finanziert Forschung zur Prävention und Behandlung von Demenz – ein Anliegen, das ihm nach der Diagnose seiner Frau sehr am Herzen liegt. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen transportierte DHL den Helm von der Schweiz zu den Wohnorten verschiedener Weltmeister. Die Route führte unter anderem nach Ibiza in Spanien, London in Großbritannien und Brasília in Brasilien.

Der wertvolle Helm mit den Initialen von Michael Schumacher
Der wertvolle Helm mit den Initialen von Michael Schumacher © DHL

151 Bärenskulpturen unterwegs nach Singapur

151 Bärenskulpturen aus Fiberglas, jeweils etwa zwei Meter groß, machten sich im Juni 2025 auf den Weg von Wustermark bei Berlin bis nach Singapur. Das bunte Kunstprojekt, bekannt als „United Buddy Bears”, wurde 2002 in Berlin ins Leben gerufen, um für Frieden und Toleranz zu werben. Jeder Bär wurde von einem Künstler aus einem anderen Land bemalt und steht für die Kultur und Identität der jeweiligen Nation. DHL kümmerte sich um den sicheren Transport der Bären, die 10.000 Kilometer Strecke vor sich hatten. Die insgesamt 37 Tonnen schwere Lieferung in acht Seecontainern wurde zunächst auf Lkw geladen und zum Hamburger Hafen gebracht. Dort begannen die Bären dann ihre Seereise nach Singapur, wo sie zwei Monate lang ausgestellt wurden.

Die Buddy-Bären in Singapur
Die Buddy-Bären in Singapur © DHL

Saadoons Rettung

Ein ungewöhnlicher Passagier ging im November 2025 an Bord eines DHL-Flugs von Bahrain nach Dschibuti in Ostafrika: Saadoon, ein junger männlicher Pavian. Im Alter von nur drei Monaten wurde er 2024 in Bahrain aufgefunden – ausgesetzt in einem Land, in dem Paviane nicht heimisch sind, und in kritischem Zustand. Saadoon war ein Opfer des illegalen Wildtierhandels. Eine Tierschutzorganisation pflegte ihn über ein Jahr lang. Danach brauchte Saadoon eine Umgebung, die besser zu seiner Spezies passte. Das Klima und Ökosystem von Dschibuti waren dafür ideal. Also flog DHL den jungen Pavian von Muharraq in Bahrain zum Flughafen von Dschibuti. Spezielle Transportboxen und tierärztliche Betreuung minimierten seinen Stress. Eine Auffangstation in der Nähe von Dschibuti-Stadt, die auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist, nahm ihn auf. Sein neues Zuhause teilt sich Saadoon mit einem Pavianweibchen – Kontakte, die für das Sozialleben dieser intelligenten Primaten sehr wichtig sind. In der neuen Umgebung kann er sich zunächst eingewöhnen – und später hoffentlich in Freiheit leben.

Pavian Saadoon unterwegs
Pavian Saadoon unterwegs © DHL

Südamerikas begehrte Fußball-Trophäe auf dem Weg zum Finale

Im November 2025 transportierte DHL die legendäre Trophäe für das Finale der Conmebol Libertadores, Südamerikas prestigeträchtigstem Klubfußball-Turnier. Die Reise begann am Hauptsitz der Conmebol in Luque, Paraguay, und endete in Lima, Peru, wo am 29. November das entscheidende Spiel stattfand. Die Conmebol Libertadores ist vergleichbar mit der europäischen UEFA Champions League. Bei dem Turnier treten die besten Vereine Südamerikas an – ein Sport-Highlight, das weltweit Millionen Menschen verfolgen. Als offizieller Logistikpartner der Conmebol sorgte DHL für die sichere und pünktliche Ankunft der etwa einen Meter hohen Trophäe. Transportiert wurde sie in einer maßgefertigten Metall-Box mit Sicherheitsschloss. DHL-Mitarbeiter fassten sie nur mit Handschuhen an, um ihren Glanz zu bewahren. Selbst in der geschlossenen Box sorgte sie für Begeisterung: Fans versammelten sich, um Fotos vom Transport zu machen. In diesem Jahr holte Flamengo aus Rio de Janeiro die Trophäe, nach einem rein brasilianischen Duell gegen Palmeiras aus São Paulo.

Abholung mit weißen Handschuhen: die Trophäe beim Finale der Conmebol Libertadores
Abholung mit weißen Handschuhen: die Trophäe beim Finale der Conmebol Libertadores © DHL