Der Superheld – der einsame Wolf, der Lone Ranger der Gerechtigkeit. Jener Protagonist, der mit seinen übernatürlichen Kräften oder teuren Gadgets regelmäßig die Welt rettet und dabei aufgrund der Gefahr seiner Berufung oft zu einem Leben in Einsamkeit verdammt ist.
Alt ist die Mär, und auch das DC Extended Universe (DCEU) startete vor zehn Jahren genau mit dieser Prämisse und Superman in "Man of Steel". Nun geht diese Ära des nebst Marvel zweitgrößten Comicverlages jedoch zu Ende. James Gunns Reboot des Universums steht mit "Superman Legacy" in den Startlöchern, und noch einmal darf ein Held der alten Garde die Menschheit vor einem superfiesen Bösewicht retten.
Fast könnte man meinen, als wäre "Blue Beetle", dessen Protagonist Jaime Reyes (Xolo Maridueña) hier sein Leinwanddebüt hat, eine Invertierung des stets erfolgreicheren, von DC so nachgeeiferten Marvel Cinematic Universe. Einst musste dort Tony Stark alias Iron Man in einem Supertech-Anzug und KI-Stimme im Ohr einen gefährlichen Waffendeal für Supersoldaten seines Widersachers abwenden.

In "Blue Beetle" muss Jaime in einem (Alien-)Supertech-Anzug und mit Künstlicher Intelligenz im Ohr die Produktion von Elitesoldaten durch seine Widersacherin Victoria Kord (Susan Sarandon) abwenden.
Klingt ähnlich, aber die Erzählweise macht den Unterschied: Jaime ist der erste Latino-Superheld, der nicht nur ein Sidekick ist, also zur Nebenrolle degradiert wird. Der Fokus ist daher nicht auf einen gequälten weißen Mann mittleren Alters gerichtet, der mit seinem Schicksal hadert. Sondern es ist seine exzentrische Familie mit Mutter, Vater, Schwester, Onkel und Oma sowie der Zusammenhalt und die Liebe, die ihm seine wahre Kraft verleihen.

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