Hermann wie Maier, Becker wie Boris - auch Hermann Becker war ein ganz Großer seines Metiers. Der 71-Jährige, der seit sechs Jahren den Unruhestand genießt, war 40 Jahre lang bei Porsche Austria tätig und fungierte dort 25 Jahre als Leiter der VW-Öffentlichkeitsarbeit. Und kein anderer hat den Siegeszug des Golfs so hautnah miterlebt wie der Salzburger. Daher durfte Becker auch bei der VW-Jubiläumsfeier auf Schloss Thalheim nicht fehlen. Denn seit nunmehr 40 Jahren ist der Golf die Nummer eins in der heimischen Verkaufsstatistik. Mehr als 930.000 Stück (34 Millionen weltweit) wurden seit seiner Markteinführung 1974 in Österreich abgesetzt. 376.000 davon sind noch „on the road“.

Wer ein großes Kapitel dieser Erfolgsgeschichte geschrieben hat: das Sondermodell Rabbit, das ebenfalls seit 40 Jahren die Golf-Fans erfreut. Dabei war der „Hase“ eine Notlösung. Hermann Becker erinnert sich: „1977 informierte uns das Werk in Wolfsburg, dass sie den 70-PS-Motor für das neue Modelljahr nicht liefern können, weil es einen wasserdichten Motoren-Liefervertrag mit Chrysler gab. Als Alternative bot man uns dafür einen 1,3-Liter-Motor mit 60 PS an. Das war für uns ein echter Schock, weil gerade der leistungsstarke Golf mit 70 PS die Ära des legendären Käfers beendet hatte.“

Hermann Becker (71) prägte 40 Jahre lang die VW-Kommunikation
Hermann Becker (71) prägte 40 Jahre lang die VW-Kommunikation © VOLKSWAGEN

Nach einer Lösung wurde fieberhaft gesucht - und das Ergebnis war das bis heute gefragteste Sondermodell mit zahlreichen Mehrausstattungen: der Rabbit. „Die Kunden empfanden den Rabbit sofort als günstigen Golf. Und da wir in der Werbung stets nur mit dem Hasen aufgetreten sind - was zunächst hausintern aber auf Kritik gestoßen ist -, war die Kampagne von Anfang an von viel Sympathie getragen“, erzählt Becker. „Und das ist heute noch so.“