Die Mehrzahl der Neuwagen mit Keyless-Schließsystem ist immer noch nicht gegen Diebstahl geschützt und lässt sich mittels Funkverlängerung öffnen, starten und wegfahren. Fundierte Kenntnisse, etwa zum Hacken oder Entschlüsseln von Daten, sind nicht notwendig, um ein mit "Keyless-Go" ausgestattetes Fahrzeug zu öffnen.

Seit 2016 haben der ADAC und seine Partnerclubs 501 neue Modelle von Autos und Motorrädern mit Keyless-Go auf Diebstahlsicherheit überprüft. Die unschöne Bilanz: Nur 24 Modelle sind gut geschützt. Ob Ihres dabei ist, können Sie in der Liste zum Herunterladen nachlesen.

Diese Fahrzeuge sind mit UWB-Technik (Ultra Wide Band) ausgestattet und konnten mit den vom ADAC eingesetzten Geräten nicht entwendet werden. UWB sorgt dafür, dass das Fahrzeug die tatsächliche Entfernung des Autoschlüssels erkennt und sich nur öffnet, wenn der Schlüssel in unmittelbarer Nähe ist.

Einige Hersteller setzen auf einen Bewegungssensor im Schlüssel. Wird dieser eine gewisse Zeit nicht bewegt, schaltet das Funksignal ab und das Fahrzeug lässt sich nicht mehr illegal öffnen und wegfahren. Aus Sicht der Autofahrerclubs ist diese Methode allerdings weniger sicher, da in der Zeit bis zum Abschalten des Funksignals der Keyless-Klau dennoch möglich ist. Bisher konnte der ADAC dieses System bei 37 aller getesteten Modelle nachweisen.

Obwohl diese Sicherheitslücke seit zehn Jahren besteht, gab es erst 2018 mit den neuen Modellen von Jaguar und Land Rover Fahrzeuge, die die Experten nicht knacken konnten. Seit 2019 sind immer mehr Konzernmodelle von Audi, Seat, Škoda und Volkswagen mit UWB geschützt. Das zeigt, dass ein besser gesichertes System auch in Fahrzeugen der günstigeren Kleinwagen- oder Kompakt-Klasse möglich ist. Auch konnte der ADAC erste Modelle von BMW und Mercedes identifizieren, die mit UWB denselben Schutz bieten.