Mehr als 2000 Kraftfahrzeuge wurden im Jahr 2019 in Österreich als gestohlen gemeldet – eine oft unterschätze Problematik spielen hierbei kontaktlose Start- und Schließsysteme, auch Keyless-Go genannt.

Viele dieser Systeme, die das Auto mittels Funk öffnen, schließen oder starten lassen, ohne den Schlüssel ins Zündschloss zu stecken, haben Sicherheitslücken, wie laufende Überprüfungen durch den ÖAMTC und seinen Partnern an neuen Kfz-Modellen beweisen: Mittlerweile wurden mehr als 500 Autos mit Keyless-Go getestet und nur 24 Modelle ließen sich nicht knacken.

Bequem, aber gefährlich

Hierbei ist die zentrale Sicherheitslücke das Signal, mit dem der Transponder mit dem Fahrzeug kommuniziert. Dieses kann mit Hilfe eines in die Nähe des Schlüssels gebrachten Signalverstärkers vervielfacht und seine Reichweite auf mehrere hundert Meter ausgedehnt werden. Dieben ist es so beispielsweise möglich, ein Auto zu knacken, während der Besitzer nichtsahnend zu Hause fernsieht oder in einem Restaurant zu Abend isst.

Bekannt, aber kaum Sicherheitsbedenken

In der Wahrnehmung der Konsumenten sieht das allerdings ganz ansers aus: Wie eine repräsentative Umfrage des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) unter 1000 Fahrzeugnutzern ergeben hat, ist der Bekanntheitsgrad von Keyless-Entry-Systemen hoch: 91 Prozent aller Befragten gaben an, die Technologie zu kennen, davon hatten 61 Prozent bereits selbst praktische Erfahrungen damit gesammelt. Die überwiegende Mehrheit von ihnen ist von der Sicherheit der schlüssellosen Zugangssysteme überzeugt: Lediglich 20 Prozent der befragten Nutzer äußerten Sicherheitsbedenken.

Dementsprechend gering ist mit 22 Prozent daher auch die Anzahl jener Nutzer, die Vorkehrungen gegen einen möglichen Missbrauch trifft. Die Mehrzahl der Nutzer ist sich der Risiken der Keyless Technologie nicht bewusst.