2017 hat Volvo für Hybrid- und Elektroautos eine eigene Submarke installiert. Von den Limousinen Polestar 1 und 2 haben die Schweden bereits das Tuch gezogen, auf dem Genfer Autosalon hätten sie ein Showcar ins Rampenlicht gestellt, dass den weiteren Weg vorgibt und vom Reißbrett des gebürtigen Grazers Maximilian Missoni stammt, der im hohen Norden für das Design zuständig ist. Hätten, wie gesagt, denn die Veranstaltung wurde wegen des Coronavirus' abgesagt.

Sei's drum. Die Studie mit dem Namen Precept (zu deutsch: der Grundsatz) zeigt ganz eindeutig, dass Polestar sich optisch von den Volvo-Modellen künftig stärker differenzieren will – und einen Frontalangriff auf Tesla startet. 3,1 Meter Radstand verleihen dem viertürigen GT eine sehr niedrige Silhouette, die dennoch genügend Platz für Passagiere, Gepäck und den großen Akku des Stromers lässt.

Weil das Elektro-Coupé keinen klassischen Kühlergrill braucht, wird daraus die sogenannte „Smart Zone“: das Zentrum für Sicherheitssensoren und Fahrerassistenzfunktionen. Hinter einem transparenten Panel sitzen zwei Radarsensoren und eine hochauflösende Kamera. Auf dem Glasdach ist zudem ein LIDAR-Pod montiert.

Weil jeder Kilometer Reichweite zählt, haben die Designer besonders auf gute Aerodynamik geschaut, was man am Frontflügel in der langen Motorhaube und der scharfen Abrisskante am Heck nachvollziehen kann. Deshalb werden auch herkömmliche Seitenspiegel durch Kameras ersetzt, deren Bilder in den Innenraum übertragen werden. Auch der Innenspiegel weicht einem Bildschirm, den eine Weitwinkelkamera am Heck speist. Deshalb hat der Precept keine klassische Heckscheibe.

Den Innenraum haben die Schweden als Spielwiese für die Erprobung nachhaltiger Materialien genutzt: So bestehen die Innenverkleidungen und Rückenlehnen aus Flachs. Die Sitzflächen werden aus recycelten PET-Flaschen gestrickt, die Polster und Kopfstützen aus recyceltem Korkvinyl, während die Teppiche aus recycelten Fischernetzen hergestellt werden.

Die nächste Generation des Android basierten Infotainmentsystem münzt auf der engen Zusammenarbeit von Polestar mit Google. Ein vergrößerter 15-Zoll-Touchscreen in der Mitte ergänzt das 12,5-Zoll-Fahrerdisplay. Beide sind durch einen beleuchteten Rahmen verbunden, der den gesamten Innenraum umfasst. Auffallendes Highlight: Das Polestar-Emblem schwebt holographisch in einem massiven Stück schwedischen Kristalls zwischen den Kopfstützen der Rücksitze.

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