Allen Handelsstreitigkeiten zum Trotz sind die steirischen Exporte im Vorjahr kräftig gestiegen. Die Ausfuhren haben um drei Milliarden Euro auf 24,7 Milliarden Euro zugelegt – das entspricht einem Plus von 13,9 Prozent. „Damit war die Steiermark, wie schon im Jahr 2017, der klare österreichische Exportsieger“, sagt Wirtschaftslandesrätin Barabara Eibinger-Miedl. Auf Platz zwei lag übrigens Salzburg mit plus neun Prozent, gefolgt von Kärnten mit plus 7,5 Prozent.

Bemerkenswert war auch die Entwicklung der für die steirischen Betriebe wichtigsten Auslandsmärkte: Klar an der Spitze liegt weiterhin Deutschland (plus 8,4 Prozent auf ein Exportvolumen von 6,9 Milliarden Euro). Auf Platz zwei folgen die USA mit 2,3 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von fast 21 Prozent entspricht. Ein Anstieg von 20,5 Prozent wurde bei den Ausfuhren nach Italien verbucht (auf 1,7 Milliarden Euro). Der viertgrößte Exportmarkt für die Steirer war im Vorjahr Großbritannien, hier konnte trotz Brexit-Querelen ein Exportwachstum von 39,9 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro registriert werden.

Nicht zuletzt angetrieben von den stark gestiegenen Fertigungszahlen bei Magna legten die steirischen Ausfuhren von Fahrzeugen und Fahrzeugkomponenten (plus 34,3 Prozent) sowie von elektrischen Maschinen und elektronischen Teile (plus 16,4 Prozent) besonders stark zu. Eibinger-Miedl unterstreich die zentrale Rolle der heimischen Exportwirtschaft für das bundesweit höchste Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent und den Beschäftigungshöchststand 2018. In der Steiermark werde jeder zweite Arbeitsplatz durch den Export gesichert.

"Gezielt neue Märkte bearbeiten"

Großbritannien stehe gerade aufgrund des nahenden Brexits besonders im Fokus der Steiermark, so werde Anfang Oktober eine steirische Wirtschaftsdelegation nach London aufbrechen. „Wir werden daher einerseits die Kontakte zu unseren wichtigsten Handelspartnern weiter stärken und andererseits gezielt neue Märkte bearbeiten“, so Eibinger-Miedl.

Industrie-Präsident Georg Knill betont: „Die steirische Industrie steht wie keine andere Branche für den Export in der Steiermark. Drei von vier der hier erzeugten Produkte werden in alle Welt ausgeliefert.“
Auch Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk streicht hervor, dass „Wachstum und damit mehr Beschäftigung künftig nur mehr über den Export möglich sein“ werden. Jürgen Roth, Aufsichtsratschef im Internationalisierungscenter Steiermark sieht in den Rekordzahlen das Resultat einer „konsequenten Exportstrategie, die auch von einer immer größeren Breite an Betrieben in immer mehr Märkten getragen wird“. WK-Außenhandelsobmann Manfred Kainz sieht in Forschung und Entwicklung, der steirischen Cluster-Strategie, den Kompetenzzentren und der „hervorragenden Hochschullandschaft“ die Grundpfeiler der Exportentwicklung.