Autos erzeugen Feinstaub, vor allem Graz ist betroffen. Die Kernfrage, die sich Post und Mercedes für ein Pilotprojekt in Graz stellten: Wie können Lösungen für mehr Nachhaltigkeit im urbanen Lieferverkehr der Zukunft aussehen? Zwei der in Graz fahrenden Mercedes eSprinter der österreichischen Post wurden von Mercedes im Frontbereich nun zusätzlich mit Feinstaubpartikelfiltern ausgerüstet.

Peter Umundum, Logistikvorstand der Post, spricht von „Feinstaubsaugern“.  Zu erkennen sind die außergewöhnlichen Zustellfahrzeuge an der Aufschrift: „Wir liefern gefilterte Luft.“

Jetzt präsentierte man die ersten Ergebnisse. Nach dem dreimonatigen Test und 6395 zurück gelegten Kilometern seien 6400 Milligramm Staub aus der Luft gefiltert worden. "Ein signifikanter Wert, eine signifikante Staubaufnahme", wie betont wurde. Die Filter blieben unbeschädigt und unverformt, 15 Prozent der Filter-Kapazität waren so ausgenützt. Weitere Tests sollen jetzt mit der Post-Flotte folgen. Man wolle eine Art Feinstaubkatalysator für alle Fahrzeuge entwickeln. Die Filter sollen recyclebar sein, aber für andere Projekte, weil der Filter heute noch aus mehreren Materialien besteht.

Die Österreichische Post hat mehr als 3000 E-Autos in der Flotte, rund 300 in Graz, in der ersten Stadt in Österreich, die komplett umgestellt wurde. 2,2 Millionen Kilometer habe man hinter sich gebracht, 220.000 Liter Diesel gespart. Durch die längere Nutzbarkeit der E-Autos (die Batterien halten zehn Jahre und werden als Pufferspeicher weiter genutzt) stimmt laut Post-Vorstand Peter Umundum auch der Business-Case in Sachen E-Mobilität. Jetzt sollen jedes Jahr von der Post 1000 neue E-Autos bestellt werden, im Wert von rund 40 Millionen Euro.

© Didi Hubmann

Gemeinsame Entwicklung mit Mercedes

Die Filter sind eine gemeinsame Entwicklung von Mercedes und dem Spezialisten „Mann+Hummel“: In Kooperation mit dem im Fahrzeug vorhandenen Sauglüfter reinige der Filter die Umgebungsluft des Fahrzeuges von Feinstaub bis zu einer Partikelgröße von zehn Mikrometern (PM10) – und zwar sowohl beim Fahren, als auch beim Laden.

Die Technologie stammt von der Mercedes-Entwicklung Sustaineer, eine Wortkreation aus Sustainability (Nachhaltigkeit) und Pioneer. Der Sustaineer, erstmals vorgestellt im Oktober 2021, wird nicht in Serie gebaut, sondern soll als Technologieträger zeigen, „wie Nachhaltigkeit im urbanen Lieferverkehr der Zukunft aussehen kann“. 

Seit dem heurigen Frühjahr erweitert die Post ihre Fahrzeugflotte nur noch um E-Fahrzeuge, bis 2030 will sie in ganz Österreich rein elektrisch fahren.