Nicht nur für Infineon und Mahle ist Kurzarbeit in Kärnten ein Thema. Bereits 1190 Betriebe haben beim AMS Kärnten bis gestern zum Thema Kurzarbeit angefragt. Nicht nur, weil Nachfragen wegbrechen, sondern das Modell der Regierung günstig die Betriebe unterstützt.

Bis zu 90 Prozent des Nettoentgelts

Für Arbeitnehmer bedeutet es: Bis zu 1700 Euro Bruttoentgelt beträgt das Entgelt 90 Prozent des bisherigen Nettoentgelts. Bis zu 2685 Euro Bruttoentgelt 85 Prozent des bisherigen Nettoeinkommens und ab 2686 Euro Bruttoentgelt 80 Prozent des bisherigen Nettoentgelts.Für Einkommen bis zur Höchstbeitragsgrundlage ersetzt das AMS dem Arbeitgeber die Mehrkosten, die sich im Vergleich zur tatsächlichen Arbeitszeit ergeben, nicht jedoch für den Einkommensteil darüber.

Die Sozialversicherungsbeiträge des Dienstgebers bemessen sich laut Arbeits- und Familienministerium am Entgelt vor
Kurzarbeit. Vorteil: "Im neuen Kurzarbeitsmodell werden auch diese erhöhten Beiträge ab dem ersten Monat vom AMS übernommen."

Drei oder sechs Monate, keine Kündigung

Kurzarbeit wird auf drei Monate abgeschlossen und kann um weitere drei Monate verlängert werden. Der Vorteil: In der Zeit kann niemand gekündigt werden. "Der Arbeitgeber ist laut Sozialpartnereinigung verpflichtet, während Kurzarbeit und bis zu einem Monat nach Ende der Kurzarbeit den Beschäftigtenstand
aufrechtzuerhalten," heißt es in einem Papier des Arbeits- und Familienminsteriums.

Urlaubsabbau

Bei der Corona-Kurzarbeit müssen  Arbeitnehmer in Abstimmung mit dem
Arbeitgeber ihren gesamten Urlaubsanspruch vergangener Urlaubsjahre und ihr gesamtes Zeitguthaben verbrauchen. Bei einer Verlängerung der Kurzarbeit über drei Monate hinaus sind weitere drei Wochen Urlaubsanspruch zu konsumieren.
Das Urlaubsentgelt bemisst sich am Entgelt vor Kurzarbeit und ist vom Arbeitgeber zu tragen.

"Kurzarbeit hilft den Betrieben, die Leute zu halten", betonte Dienstag abend AMS-Österreich-Chef Johannes Kopf.