Im März waren laut Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) insgesamt noch 509 Millionen 500-Euro-Banknoten im Gesamtwert von 254,6 Milliarden Euro im Umlauf. Zum Vergleich: Ende 2018 waren es 522 Millionen, 2016 noch 540 Millionen. Die Zahl dürfte weiter sinken. Im Mai 2016 hat die EZB ja beschlossen, die Produktion der größten Euro-Banknote bis spätestens Ende 2018 zu beenden. Als Argumente dienten u. a., dass dadurch die Terrorfinanzierung sowie Schwarzarbeit eingedämmt werden sollen. Zwar macht der markante lila Schein nur etwa 2,3 Prozent des Euro-Banknotenumlaufs aus, durch den hohen Nennwert sei der 500er jedoch ein nicht unwesentliches „Hilfsmittel“ zur Verschleierung illegaler Einkünfte und damit auch für grenzüberschreitende Geldwäsche, wurde angeführt.

Abschaffung sorgt für Skepsis

In einigen Ländern, darunter Österreich und Deutschland, war die Skepsis in Bezug auf die Abschaffung hingegen groß, zumal damit in der Bevölkerung auch Sorgen über ein Ende des Bargelds laut wurden. Auch ein konkreter empirischer Nachweis, dass Banknoten mit einem hohen Nennwert Steuerhinterziehung und Geldwäsche befeuern würden, fehlt. In der Schweiz entschied man sich unlängst, die 1000-Franken-Note beizubehalten, Mitte März wurde der neue 1000er in Umlauf gebracht. Auch in Sachen Fälschungen fällt der 500er kaum ins Gewicht, 2018 waren gerade einmal 0,6 Prozent der österreichweit 11.700 sichergestellten „Euro-Blüten“ 500-Euro-Scheine.

"Bleibt gesetzliches Zahlungsmittel"

Im Euro-Raum wurden die Weichen indes längst gestellt. 17 Zentralbanken haben die Ausgabe der Scheine bereits mit 26. Jänner eingestellt. Am Freitag folgen nun auch die Österreichische Nationalbank (OeNB) sowie die Deutsche Bundesbank. Für die längere Frist hat man sich deshalb entschieden, „weil die deutsche und die österreichische Notenbank netto die meisten 500-Euro-Banknoten in Umlauf bringen“. Bei der OeNB wird betont: „Die wichtigste Information für die Öffentlichkeit ist: Niemand muss sich Sorgen machen, die 500-Euro-Banknote bleibt weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel und bleibt vorerst im Umlauf.“ Das bedeute auch, dass die Banknoten von Geschäftsbanken, solange deren Vorrat reicht, bis auf Weiteres an Kunden ausgegeben werden können.

Die nächsten Wochen halten noch eine weitere wichtige Bargeld-Neuerung bereit: Ab 28. Mai werden die neuen 100- und 200-Euro-Scheine in Umlauf gebracht. Der 200er wird nach dem Aus für die 500-Euro-Note an Bedeutung gewinnen.