Beim Billigflieger Ryanair drohen mitten in der Urlaubszeit kommende Woche erneut Streiks in mehreren Ländern. Piloten der Airline in Belgien, Schweden und Irland wollen am 10. August die Arbeit niederlegen. Die irische Pilotengewerkschaft Forsa teilte am Donnerstagabend mit, an dem Freitag sei ein weiterer Streiktag geplant. Auch Ryanair-Piloten in Deutschland könnten dann die Arbeit niederlegen.

Die Piloten in Irland wollen am 10. August zum fünften Mal für einen Tag die Arbeit niederlegen. Sie wollen bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen. Ryanair hatte wegen der Streiks vergangene Woche angekündigt, seine Flotte in Irland zu verkleinern, was den Abbau von 300 Stellen bedeutet. In Polen dagegen will Ryanair mehr Maschinen stationieren.

Gewerkschaft gegen Treffen

Diese Ankündigung habe die Entschlossenheit der Piloten "nur noch verstärkt", erklärte die Gewerkschaft. Ryanair erklärte, das Unternehmen habe "wiederholt" ein Treffen am 7. August angeboten, um den Streit beizulegen. Bedauerlicherweise habe die Gewerkschaft nicht angenommen.

Für den 10. August haben auch Ryanair-Piloten in Belgien und in Schweden Streiks angekündigt. In Deutschland und in den Niederlanden sind Arbeitsniederlegungen an dem Tag ebenfalls möglich. In Deutschland will die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) Anfang kommender Woche bekanntgeben, ob die Piloten streiken. Sie hat Ryanair eine "allerletzte Frist" bis Montag eingeräumt, um "doch noch" ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen.

Der Billigflieger mit Sitz in Irland sieht sich seit längerem Vorwürfen ausgesetzt, seine Mitarbeiter deutlich schlechter zu bezahlen als andere Billigfluggesellschaften. Ryanair weist das zurück. Erst im vergangenen Jahr hatte sich die Airline nach langem Druck grundsätzlich bereit erklärt, Gewerkschaften überhaupt anzuerkennen.

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