In der fünften Kollektivvertragsrunde für die 130.000 Beschäftigten der Metalltechnischen Industrie wollen die Arbeitgeber heute, Montagnachmittag, erstmals ein Angebot für die Lohn- und Gehaltserhöhung vorlegen. Bisher wurde - weitgehend erfolglos - über das Rahmenrecht mit den Arbeitnehmervertretern gefeilscht, also um Zulagen für Nachtdienste und Auslandsreisen sowie die Lehrlingsentschädigung.

Kommt es heute Nacht zu keiner Einigung, dann haben die Gewerkschaften Pro-Ge und GPA für die nächsten Tage bereits Warnstreiks angekündigt. Zuletzt gab es diese in der Metallindustrie im Jahr 2011. Betroffen sollen davon nicht nur die rund 1.200 Betriebe der Metalltechnischen Industrie sein, sondern alle Arbeitgeber der Metallindustrie, die insgesamt rund 185.000 Beschäftigte umfasst. "Sollte auch die fünfte Verhandlungsrunde zu keinem positiven Ergebnis führen, findet morgen, 7. November, im Anschluss eines Sondervorstandes des ÖGB eine Pressekonferenz dazu statt", teilten die Gewerkschaften bereits Montagvormittag in einer Aussendung mit.

"Dann gibt es ein Problem"

Pro-Ge-Chefverhandler Rainer Wimmer fasste die weitere Vorgangsweise bei einer Nichteinigung heute im "Ö1-Morgenjournal" so zusammen: "Dann gibt es ein Problem." Man werde heute ab Verhandlungsbeginn 15.00 Uhr "von der ersten Sekunde an übers Geld reden", betonte er. Von den Arbeitnehmern liegt seit der zweiten KV-Runde die Forderung nach einer Lohn- und Gehaltserhöhung von vier Prozent auf dem Tisch.

Dies ist für die Arbeitgeber aber überzogen. Industrie-Verhandlungsführer Veit Schmid-Schmidsfelden kündigte heute im "Ö1-Mittagsjournal" zwar an, ein Angebot zu legen, die vier Prozent seien aber zu hoch. Er wiederholte seine Kritik, dass es den Arbeitgebervertretern anscheinend primär um Inszenierung und weniger um eine Einigung gehe, was eine Schwächung der Sozialpartnerschaft darstelle.

An der Forderung der Arbeitgeber, die Lohnhöhe nicht nur an der inländischen, sondern auch an der europäischen Inflationsrate zu orientieren, hielt Schmid-Schmidsfelden vor Verhandlungsbeginn fest. Zuvor hatte Wimmer dieses Ansinnen bereits abgelehnt, immerhin würden die Arbeitnehmer hier in Österreich, und nicht im EU-Ausland, ihre Lebenshaltungskosten bestreiten.