Wie berichtet, überlegt Magna bereits seit längerer Zeit, neben dem Grazer Werk einen weiteren Fertigungsstandort zu bauen. Europa-Präsident Günther Apfalter nennt im Interview mit den "OÖN" und dem "Standard" Österreich, Ungarn und Slowenien als Kandidaten für den neuen Standort. Die Entscheidung werde im ersten Halbjahr fallen. In Österreich würde es wohl nicht Graz werden. "Man muss das Risiko streuen, schon wegen des Fachkräftepotenzials."

"Ohne größere geopolitische Krisen ist Graz ab 2018 wieder voll ausgelastet und wird etwas über 200.000 Stück produzieren", erneuerte Apfalter seine Prognose. Neue Aufträge gibt es von BMW und Jaguar.

Wie berichtet, ist Magna ist gerade dabei, 3000 Leute für die nächsten Jahre aufzunehmen und arbeitet dabei mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) zusammen. Der Konzern brauche 40.000 Bewerber - "um zu selektieren und den Qualitätsansprüchen gerecht zu werden", wie Apfalter sagte. Bis zu 15.000 Bewerbungsgespräche werde Magna führen.

E-Auto-Prämie kommt zu früh

Die diese Woche von der Regierung beschlossene Prämie für den Kauf von Elektroautos kommt aus der Sicht von Magna-Europe-Chef Günther Apfalter zum falschen Zeitpunkt. "Die Regierung könnte sich das Geld sparen. Sie sollte lieber auf die nächste Generation E-Mobilität warten", sagte Apfalter den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Wochenende).

Da sei "technologisch noch viel drinnen" - von der Reichweite her, von den Ladestationen, vom Gewicht und vom Preis, so der Manager des Autozulieferkonzerns. Der richtige Zeitpunkt ist aus der Sicht Apfalters in drei bis vier Jahren. "Bis dahin sollte sich die Regierung das Geld aufheben." Wobei die staatliche Förderung - beschlossen wurde nun eine Prämie von 4.000 Euro pro Pkw ab 2017 - auch dann als Initialzündung zu verstehen wäre, meint Apfalter. "Im Endeffekt muss der Konsument überzeugt sein, dass das Elektrofahrzeug das richtige ist."