190.000 Kärntnerinnen im erwerbsfähigen Alter gibt es laut Wirtschaftskammer Kärnten. Die Hälfte davon sei nur halbtags beschäftigt. Und eben diese Arbeitskräfte würden in der Wirtschaft fehlen. Und in weiterer Folge in den Familien das entgangene Einkommen und dann auch die Altersvorsorge. Sehr oft sei es ein Thema der fehlenden Kinderbetreuung. Die Mütter bleiben zu Hause oder arbeiten weniger. 

Astrid Legner, die Landesvorsitzende für Frauen in der Wirtschaft, erläuterte gemeinsam mit Landesgeschäftsführerin Tanja Telesklav und Sabine Zirngast, Geschäftsführerin des Krabbelclubs KC, die aus ihrer Sicht wichtigsten Grundpfeiler eines neuen Kinderbetreuungsmodells. Konkret eingefordert wurden Maßnahmen seitens der Kärntner Landespolitik – unter anderem die schrittweise Reduzierung der Gruppengröße in Kindergärten und Krabbelgruppen, sowie die Verlängerung des Kinderstipendiums, welche die SPÖ bereits angekündigt hat. Wichtig sei außerdem aussagekräftiges Datenmaterial.

Ausweitung der Betreuungszeiten

Kernpunkt der Forderungen sind aber die Flexibilisierung der Betreuungszeiten und eine Erweiterung an den Wochenenden. Insbesondere die Betreuung zu den Randzeiten, zwischen 6 und 7.30 Uhr sowie von 16 bis 20 Uhr. Dies wäre in einer Tourismusregion wie in Kärnten, aber auch für den Gesundheitsbereich und den Handel, eine große Entlastung. Zusätzlich brauche man auf allen Ebenen mehr und besser ausgebildetes Personal.

Idee für ein Buchungssystem

"Man sollte außerdem ein digitales Buchungssystem einführen, wodurch kurzfristig freigewordene Plätze tageweise vergeben werden können – auch gemeindeübergreifend", sagt Telesklav. Diese Betreuungsmöglichkeiten könnten auch einfach in im Sommer leer stehenden Schulen oder Kindergärten untergebracht werden. Zur Betreuung sollten, so Telesklav, Studierende, Zivildiener und Schüler aus berufsbildenden höheren Schulen oder Personen über fünfzig eingebunden werden. 

Auch ein leistbares Sommerbetreuungsangebot müsse sichergestellt werden. Häufig könnten Familien nicht einmal gemeinsam Urlaub machen, da die beiden Elternteile sich mit der Betreuungszeit abwechseln müssten. Auf der Plattform für Sommerbetreuung der Wirtschaftskammer (www.sommerbetreuung.at) wird noch immer nach Unternehmen gesucht, die Sommerbetreuungsplätze anbieten.