Die Bauarbeiten in dem alteingesessenen, zweistöckigen Geschäftslokal in der Kramergasse in Klagenfurt haben bereits begonnen. Der Vormieter, ein Modeshop, ist ausgezogen. Ende des Jahres, spätestens Anfang 2024 soll Eröffnung sein. Dann sperrt der weltbekannte Fastfood-Riese KFC alias Kentucky Fried Chicken mit 2,4 Milliarden Dollar Umsatz sein erstes Restaurant in Kärnten auf. 

25.000 Lokale hat KFC, die meisten davon in China, und gehört damit zu den weltgrößten Restaurantketten. Im Markenlogo werden nach wie vor die ikonischen Gesichtsumrisse von Gründer Harland Sanders, der 1980 mit 90 Jahren verstarb, geführt. 350.000 Mitarbeiter sind beschäftigt.

© KFC

Wie kommt der Konzern aus Louisville, Kentucky, ausgerechnet auf den Standort Klagenfurt? "Unser Ziel ist, uns in Österreich zu einer nationalen Restaurantmarke zu entwickeln. Kärnten stand bzw. steht hier mit Klagenfurt klar auf unserer Expansionsliste", sagt Sprecherin Agnieszka Imsirovic. Der attraktive Standort in der Innenstadt sei dann ausschlaggebend gewesen. 25 Mitarbeiter werden Arbeit finden. Zuletzt eröffnete KFC in Wörgl in Tirol. St. Pölten und weitere Restaurants in Wien stehen noch für 2023 am Plan - auch mit Drive-Thru-Schaltern. Parallel zur Expansion läuft eine neue Werbekampagne unter dem Motto "Lass Krachen!", das auf einen wesentlichen KFC-Markenkern hinweist: die Panier.

Huhnwiderstehlich

In den Österreichischen Markt eingetreten ist KFC, 1930 gegründet, erstmals 1970 mit einem Standort in Wien, 1978 zog man sich aber wieder zurück. 2005 eröffnete die Queensway Restaurants GmbH erneut ein KFC-Restaurant in Wien. 2007 wurde der erste KFC-Flagshipstore auf der Wiener Mariahilfer Straße eröffnet. Nach wie vor ist Queensway Inhaber der Franchise-Lizenz in Österreich.

Blick in ein KFC-Restaurant: Trend zu Hühnerfleisch, Trend zu Vegetarischem
Blick in ein KFC-Restaurant: Trend zu Hühnerfleisch, Trend zu Vegetarischem © Barbara Nidetzky

Rufe, wonach die Österreicher zuletzt weniger Lust auf Fastfood und Systemgastronomie hätten, vernimmt der Konzern nicht. Bei den Kunden zähle der "unverwechselbare Geschmack". "Hier punkten wir mit sogenannten Signature-Speisen, die unsere charakteristische Handschrift tragen und auf einzigartigen Rezepturen basieren", so Imsirovic. KFC-Favoriten hierzulande sind der Deluxe Original Burger mit Kräutern, der scharfe Hot Zinger-Burger, Chicken Popcorn und die Buckets (Eimer), gefüllt etwa mit Crispy Strips. Im Gegensatz zu Hamburger-basierten Fast-Food-Ketten wie McDonald's und Burger King besteht die Speisekarte bei Kentucky Fried Chicken fast ausschließlich aus frittiertem Hühnerfleisch, das praktischerweise im Trend liegt. Der Slogan: Huhnwiderstehlich gut.

Aktuell versucht KFC auch den zunehmenden Appetit auf vegetarische Kost zu verwerten. Eine eigene Veggie-Linie auf Basis von Mycoprotein, einem fermentierten Pilz, ist neu im Programm. Ebenso Bowls, wofür verschiedene Zutaten mit einer Soße in einer Schüssel serviert werden. KFC arbeitet in Österreich sowohl mit dem Lieferdienst Foodora als auch Lieferando zusammen - und erwirtschaftet laut Imsirovic damit einen zweistelligen Prozentanteil des Umsatzes. Die Hühner kommen laut Imsirovic aus "KFC-zertifizierten Produktionsstätten in der EU". Die Hühnchen werden frisch geliefert, um in der Filiale mariniert und zubereitet zu werden. Warmgehalten werden sie  - maximal 30 Minuten - in einem Wärmeschrank.