Der steirische Technologiekonzern und Leiterplattenhersteller AT&S hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2023/24 einen deutlichen Einbruch beim Umsatz und Ergebnis verbucht. Der Umsatz sank im Jahresabstand um 28 Prozent auf 362 Millionen Euro und das Konzernergebnis drehte von 96 Millionen Euro auf zwei Millionen Euro in die Verlustzone, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Gegenüber dem Vorquartal legte der Umsatz jedoch um ein Fünftel zu.

"In einem nach wie vor schwierigen Marktumfeld mit beinahe täglich wechselnden Prognosen ist es uns gelungen, eine Stabilisierung der operativen Entwicklung zu erreichen", sagte CEO Andreas Gerstenmayer laut Mitteilung. Die Effizienz- und Kostenoptimierungsprogramme würden rascher als geplant greifen.

Geschäftsbereiche neu strukturiert

AT&S hat zum 1. April 2023 die bisherigen Geschäftsbereiche "Mobile Devices & Substrates" sowie "Automotive, Industrial & Medical" neu strukturiert. Das Unternehmen wird nun nach den Geschäftsbereichen "Electronics Solutions" und "Microelectronics" gegliedert. "Electronics Solutions" bündelt die Aktivitäten in den Bereichen Leiterplatten und Module gruppenweit, während "Microelectronics" den Schwerpunkt auf IC-Substrate (Trägermaterial für integrierte Schaltungen) legt.

Als wesentlichen Grund für den Umsatzrückgang nennt das Unternehmen eine geringere Nachfrage nach IC-Substraten. Im Segment Electronics Solutions sei das Ausbleiben einer neuen Modellreihe bei Mobiltelefonen Grund für den Rückgang im Vergleich zum Vorjahresquartal gewesen.

Höhere Kosteneinsparungen

Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022/23 erwarte man für die folgenden zwei Jahre Kosteneinsparungen von in Summe 440 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) lag bei 20,7 Prozent (um Anlaufkosten bereinigte EBITDA-Marge: 25,5 Prozent) und damit unter dem Vorjahresniveau von 27,3 Prozent (um Anlaufkosten bereinigte EBITDA-Marge: 28,8 Prozent).

Die Abschreibungen erhöhten sich aufgrund von Anlagenzugängen und Technologie-Upgrades im Vergleich zum Vorjahr um zwei Millionen auf 66 Millionen Euro. Das EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) fiel von 73 Millionen auf acht Millionen Euro. Das Finanzergebnis reduzierte sich vor allem durch Fremdwährungseffekte von 34 Millionen Euro im Vorjahr auf aktuell minus fünf Millionen Euro. Das Konzernergebnis reduzierte sich von 96 Millionen auf minus zwei Millionen Euro. Dies führte beim Ergebnis pro Aktie zu einem Rückgang von 2,35 auf minus 0,18 Euro.

Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten reduzierte sich auf 630 Millionen Euro (31. März 2023: 792 Millionen Euro). Zusätzlich verfüge AT&S über 728 Millionen Euro an nicht genutzten Kreditlinien, heißt es in der Mitteilung.

Schrittweise Verbesserung des Umsatzes erwartet

Für das laufende Geschäftsjahr wird erwartet, dass sich die Eintrübung des Marktumfelds aus dem zweiten Halbjahr 2022/23 zunächst fortsetzt. Hohe Inflationsraten, steigende Zinsen, Rezessionsrisiken sowie geopolitische Entwicklungen würden weiterhin zusätzliche Unsicherheitsfaktoren für die Endmärkte darstellen. Es wird eine schrittweise Verbesserung des Umsatzes und ein Jahresumsatz zwischen 1,7 und 1,9 Milliarden Euro erwartet. Für das Geschäftsjahr 2026/27 wird ein Umsatz von rund 3,5 Millionen Euro angepeilt.