Die offiziellen Zahlen klingen ja ganz gut: Pkw-Neuzulassungen haben auch im April im Jahresvergleich wieder zugelegt, aber nicht mehr so deutlich wie zuletzt.

Laut Statistik Austria betrug das Plus im April 13 Prozent, nach plus 27,4 Prozent im März. Unterm Strich wurden im Zeitraum Jänner bis April 2023 ein Fünftel mehr Pkw-Neuzulassungen als im Vorjahr verzeichnet, aber noch immer ein Viertel weniger als im gleichen Zeitraum 2019, also vor der Coronapandemie.

Die Flaute begann im Herbst 2022

Aber seit Herbst letzten Jahres setzte die erste Flaute in den Schau- und Verkaufsräumen ein.

Die relativ guten Zulassungszahlen werden vom hohen Auftragsbestand – also Autos, die erst nach langen Wartezeiten, bedingt durch Corona und Krieg, ausgeliefert werden – bestritten.

Überspitzt formuliert könnte man sagen: Autofirmen leben derzeit vom Abbau des Auftragsbestandes. Die aktuellen Verkäufe bleiben im Sinkflug.

Die wichtigsten Faktoren? Natürlich gehören Inflation, Wirtschaftslage und Preisentwicklung – viele Autos sind in den letzten beiden Jahren erheblich teurer geworden – zu den Hauptgründen.

Zuletzt ist auch das beliebte Leasing durch die Zinserhöhungen teurer geworden.

Der Privatmarkt bei den E-Autos wird außerdem zunehmend schwieriger zu handeln: Steigende Ladekosten, teure E-Autos, fehlende Infrastruktur hemmen die Kauflust. Und bei den Unternehmen, die bisher die größten Abnehmer am E-Automarkt waren, fiel zuletzt die Förderung weg. Dazu kommt eine gewisse Marktsättigung im Unternehmensbereich.

Premiummarken sind von dem Trend allgemein nicht so stark betroffen.

Der Markt reagiert deshalb mit Aktionen und Incentive-Angeboten. Gefragt sind derzeit vor allem Klein- und Kompaktwägen, natürlich als Verbrenner.

Die Zahlen im Detail

Im April 2023 wurden 18.504 Pkw neu zum Verkehr zugelassen, die Neuzulassungen von Kraftfahrzeugen insgesamt stiegen im gleichen Zeitraum um 8,8 Prozent auf 29.909 Kfz.

Die Neuzulassungen von Pkw mit Benzinantrieb (6355 Stück) gingen im April um 4,5 Prozent zurück und erreichten einen Anteil von 34,3 Prozent. Bei Diesel-Pkw (3442 Stück; Anteil 18,6 Prozent) wurde hingegen ein leichter Anstieg von 2,3 Prozent beobachtet.

Pkw mit alternativen Antrieben nahmen insgesamt einen Anteil von 47,1 Prozent ein. Mit 8707 Zulassungen wurden im Vergleich zu April 2022 um 37,2 Prozent mehr alternativ angetriebene Pkw neu zugelassen. Darunter kamen Pkw mit Benzin-Hybridantrieb auf einen Anteil von 22,2 Prozent, Pkw mit reinem Elektroantrieb auf 18,3 Prozent und mit Diesel-Hybridantrieb auf 6,5 Prozent.

Zulassungsgewinner im April waren die Hersteller VW, Škoda und 
Hyundai, deutlich weniger neu zugelassen wurden Autos der Marken 
Mercedes und BMW. Die österreichischen Fahrzeugimporteure hatten 
gestern verkündet, dass sie für das Gesamtjahr mit einem Plus bei
den Neuzulassungen von 19 Prozent rechnen. Mit 240.000 neu  
zugelassenen Autos wäre das aber noch weit hinter dem 
Corona-Vorkrisenniveau von 340.000 Fahrzeugen.

Auf dem Nutzfahrzeugmarkt stiegen die Neuzulassungen von 
Sattelzugfahrzeugen um beachtliche 53,9 Prozent, Rückgänge wurden 
hingegen bei Traktoren beobachtet (minus 6,1 Prozent). Auf dem 
Zweiradmarkt gingen die Neuzulassungen im Vergleich zum 
Vorjahresmonat zurück, bei Motorrädern lag das Minus bei 5,2
Prozent.