Nach enormen Preissteigerungen im vorangegangenen Sommer sind die Preise für Pellets wieder deutlich gesunken. Seit Oktober ist der Preis für Pellets um 42 Prozent gefallen und liegt nun nur noch 20 Prozent über den Preisen vor den Verwerfungen am Energiemarkt. Daher sei nun auch die richtige Zeit, Pellets für den kommenden Winter einzulagern, sagt proPellets-Austria-Präsident Christian Rakos. "Im März und im April sind Pellets traditionell am günstigsten."

Doch die Preisfrage hat die Pelletsbranche in den vergangenen Monaten auch abseits der saisonalen Schwankungen beschäftigt. Denn die Wettbewerbsbehörde untersucht, ob es während der Hochpreisphase nicht zu Absprachen zwischen den Herstellern gekommen sei. Rakos verneint das naturgemäß und untermauert seine Argumente mit dem Blick in die Nachbarländer. "Im internationalen Vergleich waren die Pellets in Österreich auch im Sommer günstiger als in anderen Staaten." Sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland sei der Preis deutlich höher gelegen.

Darüber hinaus sei auch der Unterschied zwischen den einzelnen Herstellern deutlich größer gewesen als noch in den Jahren zuvor. Für Rakos ein klares Indiz dafür, dass es keine Absprachen gegeben habe. "Anderenfalls wären die Preise viel näher beieinander gelegen." Rakos befürchtet, dass die starken Schwankungen und auch die Ermittlungen etwas am Image der Pelletheizungen kratzt. Er rechnet heuer mit deutlich weniger neuen Anlagen als im Vorjahr. Wobei er betont, dass 2022 mit rund 22.000 neuen Heizungen ein besonders starkes Jahr war.

Dabei würde sich der Umstieg weiterhin lohnen, sagt der proPellets-Präsident. "Pellets sind die günstigste Heizform." Eine Tonne Pellets kostet derzeit rund 350 Euro. Umgerechnet auf die Kilowattstunde (kWh) sind Holzpellets günstiger als Öl- und Gasheizungen. Außerdem könne Österreichs Holzwirtschaft den Rohstoff, die Pellets, auch in ausreichenden Mengen im Land produzieren. "Das soll uns mal ein anderes Heizmittel nachmachen."

Gute CO₂-Bilanz

Das schlägt sich auch in der CO₂-Bilanz der Pellets nieder, die vom Institut für Bioenergie im Auftrag von proPellets untersucht wurde. Demnach fallen pro Tonne bei Pellets aus dem Lkw rund 28 Kilogramm CO₂ an, bei Pellets in Plastiksäcken sind es rund 31 Kilogramm. "Gegenüber Heizöl sprechen wir von einer Ersparnis von bis zu 98 Prozent", sagt Studienautor Philipp Koskarti. Selbst bei importierten Pellets würde die CO₂-Ersparnis gegenüber Erdöl bei 95 Prozent liegen.

Der größte Teil der CO₂-Emissionen würde laut der Studie bei der Herstellung entstehen, da diese sehr energieintensiv sei. Ein weiterer großer Brocken ist die Industriestärke, die im Pressvorgang benutzt wird und die auch für besser Brennwerte sorgt. "Diese kommt mit einem großen CO₂-Rucksack", sagt Koskarti. Zusammen machen diese beiden Punkte rund drei Viertel der CO₂-Emissionen von Pellets aus. Aufgrund der kurzen Lieferwege falle der Transport nicht so stark ins Gewicht.

Gesetzgeber gefordert

All diese Punkte würden für einen weiteren Ausbau von Pellets-Heizungen sprechen, sagt Pellets-Austria-Chef Rakos. Er fordert daher von der Regierung die Umsetzung von zwei Gesetzen. So brauche es ähnlich wie bei Gas und Öl eine staatliche Bevorratung, um Preiskapriolen wie im vergangenen Sommer erst gar nicht entstehen zu lassen.

Ein weiterer wichtiger Schritt wäre der Beschluss des Erneuerbaren-Wärme-Gesetzes, das einen klaren Ausstieg aus den fossilen Energieträgern vorsieht. "Wir haben doch alle den jüngsten Bericht des Weltklimarats gelesen. Und dieses Gesetz ist fertig. Es muss nur noch im Parlament beschlossen werden. Ich weiß nicht, worauf hier gewartet wird."