Der deutsche Energiekonzern RWE, der in Kärnten maßgeblich an der Kelag beteiligt ist, schließt das Krisenjahr 2022 mit einem operativen Gewinn (bereinigtes Ebitda) von 6,3 Milliarden Euro ab. Ein Rekordergebnis – das doppelt so hoch ausfällt wie im Jahr zuvor.

Das lag vor allem am Kerngeschäft, zu dem RWE alle Bereiche außer Kohle und Kernenergie zählt. "Neben Kapazitätszubau bei Erneuerbaren Energien waren verbesserte Marktbedingungen in der Stromerzeugung in puncto Preisniveau und Einsatzzeiten sowie eine sehr starke Performance im Handelsgeschäft maßgeblich", erklärte der Konzern am Dienstagmorgen. Besonders die Stromerzeugung und der Handel mit Erdgas bescherten RWE einen Milliardengewinn. 

Kohle und Kernenergie erzielten dagegen einen deutlich geringeren Profit als zuvor: Nach 900 Millionen Euro 2021 brachten die Kohle- und Kernkraftwerke im vergangenen Jahr lediglich noch 750 Millionen Euro Gewinn ein. Das lag vorrangig an Kraftwerksschließungen. Im Handelsgeschäft stieg das Ergebnis von zuvor 769 Millionen auf 1,2 Milliarden Euro.

Zuwächse im neuen Geschäftsjahr

RWE will nach Zuwächsen im neuen Geschäftsjahr operativ an das Ergebnis von 2022 anknüpfen. Die Aktionäre, darunter der Staatsfonds aus Katar, sollen eine stabile Dividende von 90 Cent je Aktie erhalten und für das laufende Jahr eine Ausschüttung von 1,0 Euro je Anteilsschein.

Aufbau klimaneutraler Energieversorgung

"Alles bei RWE ist auf den Aufbau einer klimaneutralen Energieversorgung ausgerichtet", sagte Vorstandschef Markus Krebber. 2022 habe RWE weltweit 4,4 Milliarden Euro netto investiert und 2,4 Gigawatt neue Kapazitäten in Betrieb genommen. Aktuell befänden sich bereits weitere Anlagen mit einer Leistung von sechs Gigawatt im Bau. Krebber hat nach der Übernahme des Chefpostens im Mai 2021 das Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energie auch mit Zukäufen gesteigert. Der größte Deal war der Erwerb der Ökostromsparte des US-Konzerns Con Edison für 6,8 Milliarden Euro.