Neue Zugstrecke nach Graz, Chancen im Zentralraum und fehlende Zuwanderung: Es sind drei Z, die im Wahlkampf kaum eine Rolle spielten, für Kärntens Wirtschaft aber wesentlich sind. Der Befund Otmar Petschnigs, Vizepräsident der Wirtschaftskammer und seit
einem Jahr Vorsitzender des Wirtschaftspolitischen Beirats, fällt ernüchternd aus: „Die Grundlagen für eine Kärntner Wirtschaftspolitik fehlen.“

Das soll sich nun ändern: 16 Mitglieder des Beirats, der strategische wirtschaftspolitische Ziele vorgeben soll, erstellten nun ein Papier, das dieses Defizit beheben soll – heute wird es im Verwaltungszentrum des Landes präsentiert, ehe es den Koalitionsverhandlern von SPÖ und ÖVP übergeben wird.

Bei Erneuerbaren-Ausbau führend werden

Erste Vorschläge deuten auf ein großes Ganzes: Um die Chancen für Ansiedelungen rund um Infineon in Villach endlich zu nutzen, soll ein Masterplan entstehen, einen solchen brauche es auch für das Logistikzentrum in Fürnitz und den Güterbahnhof in Kühnsdorf. Ein potenteres Standortmarketing soll mit der Kärnten Werbung fusioniert werden und kreativ um Zuzug aus Graz und Slowenien werben; ein Start-up-Hub Aktivitäten bündeln und Kärnten im Erneuerbaren-Ausbau wieder führendes Bundesland werden, erklärt Petschnig.

Verbunden mit einer PV-Pflicht auf gewerblichen Bauten, bei Dachsanierungen und Parkplatzneubauten. Apropos: Erst drei Prozent der Landesgebäude seien bislang mit PV belegt.