Wenn eine technologische Anwendung binnen kürzester Zeit Millionen Menschen begeistert, dauert es meist nur kurz bis zu den ersten Einschätzungen, wonach zahlreiche Jobs durch den technologischen Fortschritt in Gefahr seien. Die Vergangenheit zeigte: Meist verläuft die Geschichte differenzierter. Tatsächlich ändern sich Berufsbilder, zugleich entsteht aber auch neue Arbeit.

Eine dieser Anwendungen, die gerade für besonders viel Aufsehen sorgt, ist ChatGPT. Der Chatbot aus dem Hause OpenAI, der auf Künstlicher Intelligenz (KI) fußt und besonders plausible Antworten auf allerlei Fragen gibt. Erst im November des vergangenen Jahres wurde die Software frei zugänglich gemacht. Seit damals läuft ein gigantisches Wettrennen und die größten Konzerne der Welt übertreffen sich im Wochentakt mit neuen Ankündigungen aus der KI-Welt.

Unternehmen sehen Einsparpotenziale

In den USA sorgt nun eine erste, größere Umfrage für Aufsehen. Die Jobbörse Resumebuilder hat 1000 Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer befragt, ob und wie sie in ihren Unternehmen mit ChatGPT umgehen. Deren Antwort: Knapp die Hälfte (49 Prozent) verwendet die Software bereits, weitere 30 Prozent planen das bald zu tun. 

Von den Unternehmen, die ChatGPT bereits verwenden, gab wiederum knapp die Hälfte (48 Prozent) an, dass ChatGPT bereits dazu geführt hätte, dass Jobs von der Software ersetzt wurden. Zugleich verweisen sie auf Einsparpotenziale. 48 Prozent wollen durch den Wechsel auf ChatGPT bereits mehr als 50.000 Dollar eingespart haben, elf Prozent sogar mehr als 100.000 Dollar. 

Welche Aufgaben die KI-Anwendung übernimmt? 66 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer, die das Sprachmodell nutzen, verwenden es zum Schreiben von Software, 58 Prozent zum Verfassen von Text. 57 Prozent nutzen die KI-Unterstützung im Kundendienst und 52 Prozent lassen von ChatGPT Besprechungsprotokolle verfassen.