Bei Olympischen Winterspielen ist die Steindorfer Sicherheitsfirma Alpina mit ihren mobilen Windnetz-Systemen mittlerweile ein Fixstarter an der Sprungschanze. 2014 war es Sotschi, 2018 drehte der Wind für das Unternehmen in Richtung der Skisprung-Bewerbe in Südkorea und bei den aktuellen Olympischen Spielen wird im Skisprungzentrum Zhangjiakou in China für die Skisprunganlage ebenfalls auf das Netz aus Kärnten gesetzt.

200 Meter ist das Netz lang, bis zu 25 Meter hoch, erzählt Geschäftsführer Philipp Hopfgartner. 105 Tonnen Stahl wurden für die Steher vom steirischen Partnerbetrieb SIL Engineering verbaut, so Hopfgartner. Verschifft wurde das Material schon im Sommer 2020 vom Hafen Koper aus, aufgebaut wurde die Anlage im Mai 2021 von einem vierköpfigen Team. "Wegen Corona und der sich ständig ändernden Einreisebestimmungen wurde der Termin für die Installation mehrmals verschoben", erzählt Hopfgartner, der sich vor Ort persönlich um den Aufbau gekümmert hat.

Die Windnetze sind bis zu 25 Meter hoch
Die Windnetze sind bis zu 25 Meter hoch © SIL GmbH

Mit Stahlseilen gespannt

Das Besondere an den Windnetzen: Sie werden nicht mit Betonfundamenten im Untergrund fixiert, sondern mit Stahlseilen zurück gespannt. Und für jede Sprungschanze gibt es eigene Windströmungsanalysen. Bei den laufenden Bewerben herrschen täglich starke Winde, ohne die Windschutzanlage wären die Skispringen dort nicht durchführbar", sagt Hopfgartner.

Das vierköpfige Montageteam: Markus Peiner (MSP), Sebastian Spatzek und Philipp Hopfgartner (Alpina) und Georg Landsmann (SIL)
Das vierköpfige Montageteam: Markus Peiner (MSP), Sebastian Spatzek und Philipp Hopfgartner (Alpina) und Georg Landsmann (SIL) © Alpina

Der starke Wind war auch schon beim Aufbau im vergangenen Jahr eine große Herausforderung. Hinzu kamen bei der Ankunft zwei Wochen Hotelquarantäne in Shanghai, bevor es für das vierköpfige Montageteam  in das rund 250 Kilometer von Peking entfernte Zhangjiakou ging, erzählt Hopfgartner. Gemeinsam mit seinem Kollegen Sebastian Spatzek von der Alpina, Georg Landsmann, dem Geschäftsführer der steirischen SIL GmbH, und Markus Peiner vom ebenfalls im steirischen Köflach angesiedelten MSP Montage Service hat Hopfgartner auf der Großbaustelle die Steher errichtet und die Netze gespannt.

Liftstationen, Lagerplätze und Produktionshallen

Die Windschutzanlagen der Firma Alpina kommen nicht nur beim Skispringen zum Einsatz, sondern auch bei Skirennen oder bei Liftstationen, die sehr windanfällig sind, oder bei windproblematischen Bereichen in Unternehmen wie zum Beispiel Lagerplätzen, Hackschnitzellager, Produktionshallen und Bahnterminals.

Aufprallschutz im Straßenverkehr

Die Netze sind aber nur ein Teil der Produktpalette. Alpina entwickelt auch Aufpralldämpfer für den Motorsport, die seit 1997 unter anderem in der Formel 1 dafür sorgen, dass den Fahrern bei Unfällen ein Schutz geboten wird. Ein System, das adaptiert auch für den Straßenverkehr übernommen wurde. Ein Airbag auf der Straße quasi, der bis zu gewissen Geschwindigkeiten als Aufprallschutz dient. Und seit einiger Zeit arbeitet das Unternehmen an einem weiteren Produkt, bei dem es um das Thema Tunnelsicherheit geht, konkret um die Absicherung von Nischen und Portalen.

Alpina hat aktuell 16 Mitarbeiter und setzt rund 3,5 Millionen Euro jährlich um.