Der Kärntner Andreas Tschas hat sich in der heimischen Start-up-Szene längst einen herausragenden Namen gemacht: Als Gründer des Pioneers Festivals schuf er die Raketenbasis für viele Gründer. Einem Zwischenspiel in der Industrie folgte die Rückkehr in die Selbstständigkeit. Im November 2020 gründete Tschas gemeinsam mit dem ebenfalls aus Kärnten stammenden Weggefährten Rainhard Fuchs das Klimaschutz-Start-up „Glacier“. Die beiden Gründer dürfen nun auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken, 16 Mitarbeiter beschäftigt „Glacier“ bereits: „Wir haben unglaublich viel gelernt in diesem Jahr.“ Die wichtigste Erkenntnis für „Glacier“-Kunden: Es reiche bei Weitem nicht aus, wenn sich ein paar Personen im Unternehmen mit Klimaschutz beschäftigen. „Es braucht eine Transformation, vielleicht noch umfangreicher als jene bei der Digitalisierung“, sagt Tschas.

An diesem Punkt setzt „Glacier“ an. Tschas: „Wir wollen den Klimaschutz in die DNA des Unternehmens bringen.“ Und zwar, indem man die Mitarbeiter der an der Community von „Glacier“ beteiligten Unternehmen „inspiriert, befähigt und weiterbildet“. Wenn überhaupt, werde Klimaschutz in Unternehmen heute zentral gesteuert, sagt Rainhard Fuchs. „Das wird sich in Zukunft stark verändern. Klimaschutz wird alle Bereiche, Abteilungen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen betreffen.“

"Climate Impact Week"

Als wichtige „Werkzeuge“ dienen „Glacier“ und den mittlerweile 150 beteiligten Unternehmen – in Kärnten sind Infineon, ITEK und die Babeg Teil des Netzwerks – etwa ein „Climate Impact Day“. Insgesamt 21.000 Menschen erlebten bisher hautnah, wie man Klimaschutz im eigenen Unternehmen voranbringen kann. Aus dem einen Tag wird 2022 eine Woche. Wer sich intensiver damit beschäftigen will, dem öffnet sich über die „Climate Ranger Academy“ die Ausbildung zum Nachhaltigkeitsmanager. Für CEOs gibt es ein (Strategie-)Programm.

"Global wirkungsvollste Community als Ziel"

CEO Tschas ist nicht nur von der Mission seines Start-ups überzeugt, sondern auch von dessen Erfolg: „Unsere Community soll zur global wirkungsvollsten für Klimaschutz werden.“ Dazu sollen nicht nur weitere Produkte beitragen, sondern auch erste Expansionsschritte – nach Deutschland und in die Schweiz.

1,7 Millionen Euro frisches Kapital wird das weitere Wachstum deutlich erleichtern. Neben dem Mitgründer von Runtastic, Alfred Luger, und den „Woom-Bike“-Gründern sind weitere, auch internationale Investoren bei „Glacier“ sowie die Fördereinrichtungen AWS und FFG neu an Bord.