„Austria Makes Sense“ - lädt der Österreich-Pavillon auf der Expo in Dubai ein. Doch ausgerechnet zur offiziellen Eröffnung durch Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck kommt hier keine Sinnesfreude auf. Es herrscht vielmehr Verärgerung in der größten je nach Dubai gereisten Wirtschaftsmission mit 120 Top-Unternehmen über ein Versagen der Corona-Politik, die das Land in einen neuen Lockdown stürzt. Auch die Wirtschaftsministerin selbst hat sich gegen einen generellen Lockdown ausgesprochen. Man hätte noch andere Maßnahmen ergreifen können wie eine allgemeine FFP2-Maskenpflicht, sagte Schramböck.

Sie hätte regionale Lockdowns vorgezogen, erklärt die Ministerin. Sie stehe aber zur Entscheidung der Regierung und der Landeshauptleute. Wichtig seien nun Wirtschaftshilfen und dass die Impfpflicht kommt, um die Pandemie zu bewältigen. Für den Lockdown sieht sie drei Ursachen: „Impfverweigerer, Leute, die das Impfen mit Fehlinformationen desavouieren, sowie radikale Parteien“. Die Gegnerschaft der FPÖ sei völlig unverständlich. In Frankreich mache Le Pen das nicht und das Land habe 90 Prozent Impfquote.

Während sich daheim wieder der Corona-Frust ausbreitet, zeigt sich Österreich hier als klimainnovatives Land mit Hang zur Tradition. Mit Radetzkymarsch und „O du mein Österreich“ eröffnete die Tiroler Blaskappelle Haimberg auf dem Al-Wasl Plaza im Herz des riesigen Expogeländes den Nationentag, gefolgt von Ballett zu gerockter Kammermusik. Stradivari-Violinist Yury Revich und das MY Sounds Ensemble feat. Natascha  Mair and Martin Tardy lieferten eine Fusion von Klassik und Moderne. Diese Verbindung schafft auch der Pavillon, der in 14 traditionellen Windtürmen „eine Referenz an das Gastland ist“, wie Beatrix Karl, die Regierungskommissarin für die Expo erklärt.

Dubai und Österreich im Einklang
Dubai und Österreich im Einklang © Winkler

Durch die Bauweise offener Flaschenhälse schafft das Gebäude einen Klimaausgleich, der 75 Prozent Energie spart, erläutert Karl gemeinsam mit dem Expo-Büroleiter den erfreuten VAR-Ministern für Wirtschaft und die Expo, die Österreich die Ehre geben. Österreich will ja hier mit Technologie für den Energietransfer auch wirtschaftlich punkten. So soll mit einem Abkommen Solartechnik made in Austria in Dubai auf Dächern landen und Österreich umgekehrt Grünen Wasserstoff beziehen.

In den Lehmwänden des symbolisieren Pictogramme vom eingeritzten Lipizzaner bis zur Violine, was das stereotype Österreich ausmacht. Das moderne Land zeigen vor allem zwei Dutzend Unternehmen mit ihren Innovationen in einem iLab, von Kowanz und Eternit bis zur Tribotecc in Arnoldstein. Ein geschwungener steirischer Holzzirbenboden lädt zum Verweilen ein. Einen Lockdown würde man hier aber auch nicht aushalten wollen.

Die Teilnahme an der Delegationsreise wurde von der WKO unterstützt.