Auch die zweite Kollektivvertrags-Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im heimischen Handel hat am Mittwoch kein Ergebnis gebracht. Die Arbeitnehmerseite erklärte am Abend, man vermisse nach wie vor die Bereitschaft, über echte Perspektiven für die Beschäftigten zu verhandeln, so die Verhandlerin der Gewerkschaft GPA, Anita Palkovich. Die Arbeitgeberseite vermisst eine konkrete Gehaltsforderung der Arbeitnehmerseite, die bis jetzt noch nicht vorliegt.

Ein Verharren im Status Quo blockiere die Entwicklung des Handels in Richtung Zukunft, so GPA-Verhandlerin Palkovich in einer Aussendung. Man glaube, dass die Arbeitgeber weiter die Corona-Pandemie als Vorwand nehmen würden, um jede positive Weiterentwicklung bei Arbeitsbedingungen und Gehältern zu blockieren. Was bisher am Tisch liege, sei ein Affront gegenüber der Leistung der Beschäftigten.

WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik erklärte als Chefverhandler der Arbeitgeber, man könne die Forderungen der Arbeitnehmerseite "nur im Gesamtkontext beurteilen und dazu bedarf es einer konkreten Gehaltsforderung". Der heimische Handel sei noch immer in einer schwierigen Situation. Die letzten Monate hätten bereits gezeigt, dass verschärfte Corona-Maßnahmen negative Auswirkungen auf die Einkaufslaune und somit auf die Umsätze der Handelsbetriebe hätten, so Trefelik in einer Aussendung mit Verweis auf die Verschärfungen in Richtung 2,5G-Regel.

Nächster Verhandlungstermin ist der 11. November. Laut GPA geht es beim KV um 430.000 Angestellte und Lehrlinge, laut WKÖ um 520.000 Beschäftigte. Die Metaller, die üblicherweise die Herbstlohnrunde eröffnen, hatten vergangene Nacht in der vierten KV-Runde ebenfalls noch kein Verhandlungsergebnis erzielt, daher haben Warnstreiks in den Betrieben begonnen.