"Nicht einmal mehr als Szenario" will sich Tourismus-Landesrat Sebastian Schuschnig jene Lage ausmalen, die im letzten Winter noch Realität war: eine Saison lang geschlossene Hotels in den Kärntner Skigebieten. "Ein vollständiger Lockdown für alle ist nicht mehr durchführbar." Dafür brauche es aber mehr Bereitschaft der Betriebe, geltende Regeln auch zu vollziehen: "Ich verstehe es nicht, wenn in der Gastronomie Registrierungen und 3-G-Nachweise nicht lückenlos kontrolliert werden." Es soll künftig auch mehr Schwerpunktkontrollen in den Betrieben geben - "Betriebe, die sich nicht an die Regeln halten, bekommen ein Problem."

Ohne zusätzliche Verschärfungen werden Hoteliers und Gäste aber wohl nicht in den Winter starten, warnt Schuschnig: "Es wird sichere strengere Maßnahmen geben, ob FFP-Masken statt des normalen Mund-Nasen-Schutzes oder eine 2-G-Regelung." Für Geimpfte oder Genesene soll "es normal abgehen", erwartet er. Die Buchungslage für den Winter sei angesichts der Fragezeichen überraschend gut: "Ich bin überrascht, wie gut die Stimmung ist." Das bestätigt auch Kärnten Werbung-Chef Christian Kresse: "Die Vorbuchungslage für den Winter ist positiv." Entscheidend sei neben der epidemiologischen Lage die Reisefreiheit für Touristen, sagt Kresse, der einmal mehr für einheitliche europäische Reiseregeln im Winter plädiert.

Auch der Weg dorthin ist von Optimismus - und sogar Superlativen - gepflastert: Der August soll "überragend" gut gebucht gewesen sein, der September sei "super gebucht", meinen Schuschnig und Kresse unisono. Wegen des guten Wetters kämen es auch zu vielen kurzfristigen Aufenthalten an den Seen, die sonst um diese Zeit schon in den Herbstschlaf verfallen. Bezüglich der bereits seit Jahren angekündigten "Herbstoffensive" im Tourismus ist Schuschnig dennoch zurückhaltend: "Die Betriebe hangeln sich Richtung Ende Oktober. Der eine hält eine Woche länger offen, der andere zwei."