Lockerungen vom Coronalockdown bescheren der Wirtschaft der Eurozone das kräftigste Wachstum seit 15 Jahren. Der Einkaufsmanagerindex - der Industrie und Dienstleister zusammenfasst - kletterte im Juni unerwartet deutlich um 2,1 auf 59,2 Punkte, wie das Institut IHS Markit am Mittwoch zu seiner monatlichen Umfrage unter Tausenden Unternehmen mitteilte. Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg auf 58,8 gerechnet.

Das Barometer signalisiert ab 50 Punkten Wachstum. "Angesichts der rasanten Nachfrage boomt die Eurozone wie seit 15 Jahren nicht mehr", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Wobei der Aufschwung zunehmend an Breite gewinnt und sich von der Industrie auf weitere Dienstleistungssektoren ausweitet, insbesondere auf die konsumnahen Unternehmen."

Geschäftsaussichten auf neuem Allzeithoch

Die Daten signalisierten ein "beeindruckendes" Wirtschaftswachstum im laufenden zweiten Quartal - auf das ein noch stärkeres Wachstum im Sommer folgen werde. "Die Zuversicht darauf, dass das Leben zunehmend zur Normalität zurückkehrt, hat auch die Geschäftsaussichten auf ein neues Allzeithoch steigen lassen, die Investitionen angekurbelt und Neueinstellungen gefördert", betonte Williamson. Zugleich dürfte der Inflationsdruck in den nächsten Monaten weiter steigen, da die Firmen Engpässe bei Rohstoffen und Personal spürten.