Die derzeit gültige Regelung in Zusammenhang mit der Kurzarbeit läuft Ende Juni aus. Ab Juli wird es in einer Übergangsphase zwei Modelle geben. Für einige wenige Branchen wie die Nachtgastronomie bleibt alles wie bisher, für andere nicht mehr so stark betroffenen Branchen soll es ein Modell mit reduzierter Förderhöhe geben.

In Kärnten haben aktuell noch 2674 Betriebe für 14.496 Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet. Am Höhepunkt waren es im vergangenen Frühjahr laut dem Kärntner AMS-Chef Peter Wedenig zum Vergleich 6500 Betriebe mit rund 72.000 Mitarbeitern, die Kurzarbeit in Anspruch genommen haben. Und auch jetzt noch zählen zu den am stärksten betroffenen Branchen Handel und Tourismus, eben jene Bereiche, wo nur schrittweise Lockerungen erfolgen", so Wedenig. Auch der gesamte Freizeitsektor und Betriebe im Veranstaltungs- und Kunstbereich könnten derzeit nur teilweise arbeiten. Die Busbranche fahre die Kurzarbeit ebenfalls nur Schritt für Schritt zurück.

Rohstoffe fehlen

Kurzarbeit ist laut Wedenig auch in einigen Produktionsbetrieben noch immer ein Thema. Aber nicht, weil die Aufträge fehlen, sondern aufgrund der Probleme mit den Lieferketten. "Das ist jedenfalls ein limitierender Faktor", sagt auch Gilbert Waldner von der Industriellenvereinigung Kärnten. Rohstoffe für die Produktion würden nicht nur fehlen, die Betriebe hätten auch mit enormen Preissteigerungen für die unterschiedlichsten Materialien zu kämpfen. Kunststoff beispielsweise sei derzeit um bis zu 50 Prozent teurer.

Noch sind in der Gastronomie und Hotellerie viele Mitarbeiter in Kurzarbeit. "Sie läuft jetzt aber bei fast allen Schritt für Schritt bis Ende Juni aus", sagt der Kärntner Wirte-Sprecher Stefan Sternad. Ziel sei es, alle Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zu bringen, auch jene in der Nachtgastronomie. "Und wir hoffen, dass das mit dem Verschieben der Sperrstunde auf Mitternacht auch der Fall sein wird", so Sternad. Und für die Sommermonate suche die Branche ohnehin händeringend nach Arbeitskräften.

"Es ist gut, dass es auch weiterhin für einzelne Betriebe, die es wirklich brauchen, die Möglichkeit gibt, Kurzarbeit in Anspruch zu nehmen", sagt Meinrad Höfferer, stellvertretender Direktor der Wirtschaftskammer Kärnten zu den Modellvarianten, die es ab Juli geben wird. Stadthotellerie und Messeveranstalter seien beispielsweise noch immer stark betroffene Branchen.