Keine Hochzeiten, Taufen und sonstigen Events und ein Betretungsverbot in Schulen und Kindergärten: "Es wurde uns in den vergangenen Wochen und Monaten jegliche Existenzgrundlage genommen", sagt Elli Schober von Fotoschober in Radenthein, die mit ihrem Team auch in Wien einen Standort betreibt, und für mehrere ihrer Branchenkollegen spricht. Ins Studio würde ebenfalls so gut wie niemand kommen, um sich fotografieren zu lassen.

Für Schober ist es deshalb "nicht nachvollziehbar, warum Berufsfotografen vom Umsatzersatz ausgeschlossen werden". Viele der Betriebe hätten die Mitarbeiter auf Kurzarbeit geschickt, jetzt sei aber zusätzlich zum Lohn Weihnachtsgeld fällig. "Woher sollen wir das Geld nehmen, wenn uns die Aufträge fehlen", so Schober. Der Fixkostenzuschuss sei "ein Tropfen auf dem heißen Stein". Sollte sich die Situation nicht bald ändern, würden viele Betriebe zahlungsunfähig werden, so die Fotografin.

Die Kärntner Berufsfotografin Elli Schober fordert Umsatzersatz für die Branche
Die Kärntner Berufsfotografin Elli Schober fordert Umsatzersatz für die Branche © Schober

Jakob Wild von der Innung der Berufsfotografen in der Wirtschaftskammer Österreich, erklärt, dass man bezüglich eines Umsatzersatzes in Verhandlungen mit dem Finanzministerium sei. Denn auch bei den Fotografen würde es sich, wie bei vielen aus der Veranstaltungsbranche, um "Umsatzersatz für indirekt betroffene Betriebe" handeln. "Wir warten diesbezüglich dringend auf eine neue Richtlinie", so Wild.

Lösung soll noch in diesem Jahr kommen

"Wir arbeiten auf Hochtouren und wollen in Bälde eine Lösung präsentieren", erklärt Johannes Pasquali, Sprecher des Bundesministeriums für Finanzen. Ziel wäre, noch in diesem Jahr. Es gehe vor allem um die Berechnung des indirekten Umsatzersatzes. Vorerst aber könne der Fixkostenzuschuss zwei beantragt werden. Die Berufsfotografen überlegen, so Schober, sollten die Bemühungen scheitern, "in der Angelegenheit einen Anwalt zu beauftragen".