Gastronomie und Hotellerie dürfen erst am 7. Jänner wieder aufsperren. Nachsatz: Wenn es das Infektionsgeschehen erlaubt. Von 7. bis 31. Dezember gibt es 50 Prozent Umsatzersatz zum Vergleichszeitraum des Vorjahres, danach den Fixkostenzuschuss. Für die Hoteliers in Kärnten war der 7. Jänner als Öffnungszeitpunkt "keine Überraschung". Man hatte bereits damit gerechnet.

"Es überrascht mich eher, dass es der 7. und nicht der 10. Jänner ist", sagt Sigi Moerisch, Sprecher der Hotellerie in Kärnten. Aber auf diese Weise sei noch ein kleines Saisonopening von Donnerstag bis Sonntag in dieser Ferienwoche möglich. Mit Umsatzersatz und Fixkostenzuschuss wie sie von der Regierung kommuniziert wurden, ist Moerisch "sehr zufrieden". Es sei ein klare Botschaft die der Branche die so dringend geforderte Planungssicherheit gebe.

Wie hätte die Alternative ausgesehen?

Denn wie hätte die Alternative bei einer Öffnung ausgesehen? "Die Frage wäre ja gewesen, unter welchen Bedingungen überhaupt aufgesperrt hätte werden dürfen. Dazu kommt, dass die Nachfrage einfach nicht da ist. In den vergangenen Wochen sind bei mir im Hotel nur Stornierungen hereingekommen, und keine Buchungen mehr. Ich hätte unter den Voraussetzungen wahrscheinlich ohnehin nicht aufgesperrt", erklärt Moerisch, der ein Hotel am Millstätter See betreibt.

"Südtiroler beneiden uns"

Ein wenig besser hätte die Buchungslage im Biohotel Daberer im Gailtal ausgesehen: "Gerade für den Jahreswechsel hat es in der letzten Zeit einige Buchungen gegeben", sagt Hotelchefin Marianne Daberer. Zwar wolle man als Unternehmer nicht dafür gezahlt bekommen, dass man zu hat. Aber die Regelung mit dem Umsatzersatz sei trotzdem "sehr gut". "Ich hatte eine Videokonferenz mit Südtiroler Hoteliers, die uns darum beneiden. Sie bekommen gar nichts", erzählt Daberer. Und man werde versuchen, aus der restlichen Wintersaison das Beste zu machen. Wichtig sei, "dass die Maßnahmen jetzt dazu führen, einen dritten Lockdown zu vermeiden."

"Chalets waren über die Feiertage ausgebucht"

Jakob Forstnig hätte das Vier-Sterne-Hotel Trattlerhof in Bad Kleinkirchheim "gerne am 7. Dezember aufgesperrt". Es hätte auch einige Buchungen aus Österreich und Deutschland gegeben. "Und unsere 14 Chalets wären über Weihnachten und Silvester komplett ausgebucht gewesen", sagt der Hotelchef. Man müsse "jetzt aber das Beste aus der Situation machen und am 7. Jänner einen guten Saisonstart hinlegen".

"Dezember wäre so und so herausfordernd gewesen"

Dass es die Gastronomie hart trifft, dass nicht aufgesperrt werden darf, sei ein Faktum, so Stefan Sternad, Obmann der Sparte Gastronomie in der Wirtschaftskammer Kärnten. Trotzdem müsse es eine "sachliche Diskussion bleiben". "Wir haben auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Und die Einschränkungen sind, wenn auch schmerzlich, so doch nachvollziehbar", sagt der Gastronomie-Sprecher. Auch er betont wie Daberer, dass man als Unternehmer natürlich nicht glücklich darüber sei, Unterstützung zu brauchen, um zu überleben. Eine dritte Welle müsse aber unbedingt verhindert werden. "Und es ist ja nicht so, dass wir gleich am ersten Tag 100 Prozent des Umsatzes gehabt hätten, wenn wir aufgesperrt hätten", so Sternad. Da müsse man realistisch sein. Die Menschen seien vorsichtig, vor allem die Risikogruppen. "Der Dezember wäre so und so herausfordernd gewesen." Die 50 Prozent Umsatzersatz würden das Überleben sichern.