Die zwei größten Handelskonzerne des Landes, Rewe (Billa, Merkur, Penny, Adeg, Bipa) sowie Spar, haben heute großteils ganz normal geöffnet, hieß es am Dienstag seitens der Firmen auf APA-Anfrage. Einer entsprechenden Empfehlung der Sozialpartner, während der Zeit der Ausgangsbeschränkungen schon um 19 Uhr zu schließen, kommen sie also vorerst nicht nach. Es gebe dafür keine entsprechende Verordnung, argumentieren die Handelsketten.
"Wir sehen eine Verkürzung auch eher problematisch, denn erstens wäre es aus epidemiologischer Sicht ja besser, die Märkte länger geöffnet zu lassen. Dann verteilen sich die Kunden über mehr Stunden. Zudem arbeiten ja viele Menschen und die möchten gerne nach der Arbeit am Abend noch einkaufen gehen", sagte Spar-Sprecherin Nicole Berkmann.
Öffis fahren
Laut Öffnungszeitengesetz dürfen Geschäfte unter der Woche von 6 bis 21 Uhr und an Samstagen von 6 Uhr bis 18 Uhr offen halten, insgesamt also bis zu 72 Stunden pro Woche. Bis 21 Uhr haben aber ohnehin nur wenige Händler offen. Ab heute gelten Ausgangsbeschränkungen in der Zeit von 20 Uhr bis 6 Uhr. "Die Öffis fahren, man darf, wenn man bis 20 Uhr arbeitet, auch noch nach Hause fahren. Also auch von den Mitarbeitenden ist es kein Problem, die Öffnungszeiten wie gehabt beizubehalten", so Berkmann.
Gewerkschaft und Wirtschaftskammer haben sich am Montag für einen Ladenschluss um 19 Uhr ausgesprochen. Die Gewerkschaft will mit der früheren Schließung der Geschäfte den überwiegend weiblichen Handelsangestellten die Möglichkeit geben, rechtzeitig zu Beginn der Ausgangsbeschränkungen zu Hause zu sein. WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik sagte gestern, dass sich die temporäre Beschränkung der Öffnungszeiten bereits während des ersten Lockdowns bewährt habe.
Nach dem gestrigen Terroranschlag in Wien war die Innenstadt am Dienstag wie ausgestorben und die meisten Geschäfte geschlossen, auch manche Supermärkte in der City.