Mit einem Minus von rund 25 Prozent für heuer rechnet man bei der Kärntner Arbeiterkammer. Fast 50 Prozent der Beschäftigten seien von Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit betroffen, sagte AK-Präsident Günther Goach am Dienstag bei einem Pressegespräch. Das wirke sich natürlich auf die Beiträge aus. Im vergangenen Jahr lukrierte die AK daraus 27 Millionen Euro, das sind 95 Prozent der Gesamteinnahmen.

Er hoffe, dass das Minus nur bei einem Fünftel liegen werde, das wären dann fünf Millionen Euro. Goach: "Gerade in schwierigen Zeiten muss die Arbeiterkammer aber für ihre Mitglieder da sein, daher werden wir alles dafür tun, unsere Leistungen trotzdem zu erbringen." Man werde zwar einsparen müssen, habe aber auch Rücklagen für solche Fälle gebildet, etwa für die Erwachsenenbildung, sagte der AK-Präsident. Am Donnerstag wird die Vollversammlung den Rechnungsabschluss 2019 beschließen. Die Versammlung findet mit der Hälfte der Kammerräte statt. So bleibt man beschlussfähig und kann die Abstandsregeln einhalten.

Zur Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise bekräftigte die Arbeiterkammer ihre Forderung nach einer Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent. Dies solle wenigstens befristet für die Dauer der Krise erfolgen, verlangte Goach erneut. Das würde erstens existenzsichernd wirken und zweitens die Inlandsnachfrage ankurbeln, was wiederum der Konjunktur helfen würde. Angesichts der hohen Anzahl älterer Arbeitsloser müsse auch der Zweite Arbeitsmarkt stärker ausgebaut werden, fordert die AK. Es müsse langfristig gemeinnützige und kommunale Arbeitsplätze geben.