Italien denkt an das Ende des Lockdowns, doch viele Unternehmen könnten nicht mehr öffnen. 32 Prozent der Klein- und Mittelunternehmen im Handel und im Tourismus fürchten ums Überleben, geht aus einer am Samstag veröffentlichten Umfrage des Handelsverbands Confesercenti hervor.

57 Prozent der Unternehmer im Handel und im Tourismus befürchten mehr die Rezession als die Coronavirus-Ansteckung. Auch im Falle eines schrittweisen Neustarts der produktiven Tätigkeiten ab dem 4. Mai schätzen die Unternehmer der beiden Branchen den Umsatzrückgang auf rund 30 Mrd. Euro.

Hotels und Lokale besonders betroffen

Besonders betroffen sind Lokale, die auch nach dem Ende des Lockdowns mit einem Umsatzrückgang von 29,4 Prozent rechnen, und Hotels, die ein Minus von 31 Prozent erwarten. 19,4 Prozent der Jahresumsätze der Handelsunternehmen, die nicht im Lebensmittelbereich tätig sind, werden 2020 verrauchen, geht aus der Umfrage hervor. Die Modebranche rechnet mit einem 25,7-prozentigen Umsatzrückgang.

"Die italienischen Unternehmen haben bereits große Verluste erlitten und werden noch weitere wegen der Langsamkeit der Wiederaufnahme der Aktivitäten und der Ungewissheit über die Phase nach dem Lockdown erleiden", sagte Confesercenti-Präsidentin Patrizia De Luise. "Die Regierung muss die Maßnahmen beschleunigen, damit Unternehmen Zugang zu Krediten erhalten. Sie werden jedenfalls nicht genügen, um die fehlenden Einnahmen zu kompensieren. Daher sind Entschädigungen notwendig, damit Unternehmen nicht endgültig schließen müssen", so De Luise.