US-Präsident Donald Trump will sich um ein umfassendes Handelsabkommen mit der Europäischen Union bemühen. Er hoffe, beide Seiten könnten sich auf einen Deal verständigen, sagte Trump am Dienstag vor einem Gespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Rande der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos.

Falls sich die EU und die USA nicht auf ein Handelsabkommen verständigen könnten, würden Strafzölle auf Autoimporte "sehr ernsthaft" geprüft, sagte Trump am Dienstag am Rande des WEF in Davos.

"Wir gehen davon aus, dass wir mit Europa einen Deal machen können", sagte Trump. Kurz zuvor hatte sich Trump in Davos mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen besprochen. Die USA hofften auf ein baldiges Handelsabkommen, erklärte das Weiße Haus. Ein umfassendes neues Handelsabkommen wird es aber wohl nicht in naher Zukunft geben, auch weil beide Seiten bestimmte Wirtschaftsbereiche ausschließen wollen: Die EU etwa will ihre Landwirtschaft schützen, die US-Regierung hingegen den Markt für öffentliche Aufträge.

Einigkeit über globale Herausforderungen

Nach dem Treffen teilte das Weiße Haus mit, beide Seiten seien sich einig, globalen Herausforderungen wie "Chinas unfairen Handelspraktiken" gemeinsam zu begegnen. "Präsident Trump hat die Bedeutung von freiem, fairen und auf Gegenseitigkeit beruhenden Handel betont", teilte das Weiße Haus mit. Die US-Regierung erwarte "in naher Zukunft messbare Fortschritte" beim Abschluss eines gemeinsamen Handelsabkommens, hieß es weiter.

Hohes Handelsvolumen

Kommissionspräsidentin von der Leyen zeigte sich nach dem Treffen einer Mitteilung zufolge davon "überzeugt, dass wir uns auf eine positive US-EU-Agenda für Handel, Technologie, Energie und vieles mehr einlassen können". Sie freue sich darauf, "mit Präsident Trump an den vor uns liegenden Chancen und Herausforderungen zu arbeiten".

Die USA und die EU sind wichtige Handelspartner. Sie haben 2018 Waren und Dienstleistungen im Wert von fast 1,3 Billionen US-Dollar (1,17 Billionen Euro) ausgetauscht. Trumps Regierung hatte der EU bereits im vergangenen Jahr mit der Verhängung von Strafzöllen auf europäische Autoimporte in Höhe von 25 Prozent gedroht. Bisher ist es aber nicht dazu gekommen. Trump hatte sich verärgert gezeigt, weil EU-Staaten mehr Waren in die USA exportieren als umgekehrt.

Auch in einem bilateralen Gespräch mit der Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga ging es Trump zufolge um eine mögliche Vertiefung der gegenseitigen Handelsbeziehungen.

Im Mittelpunkt des viertägigen Treffens in den Schweizer Alpen mit rund 3.000 Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft stehen der Kampf gegen den Klimawandel sowie geopolitische Krisen etwa im Nahen Osten und in Libyen.