Die Inbetriebnahme der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 verzögert sich. Ursprünglich sollte zum Jahresende das erste russische Erdgas strömen. "Wir haben geplant, das Projekt in den nächsten Monaten im Einklang mit allen rechtlichen und technischen Vorgaben abzuschließen", teilte das Unternehmen am Montag mit.

Ein Zeitpunkt für die Fertigstellung könne aufgrund des Wetters nicht genannt werden. Zuvor hatte der Sender NDR 1 Radio MV über die Verzögerung berichtet.

Bisher wurden den Angaben zufolge mehr als 2100 Kilometer des Doppelstrangs in der Ostsee verlegt, rund 300 Kilometer fehlen noch. Durch die doppelsträngige Leitung soll Erdgas aus Russland über mehr als 1200 Kilometer zu den europäischen Verbrauchern transportiert werden. Pro Jahr sollen bis zu 55 Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas die Pipeline nach Europa passieren - noch einmal so viel wie durch Nord Stream 1.

Auch die OMV beteiligt sich

Mehrere europäische Firmen, dabei auch die österreichische OMV, beteiligen sich an der Finanzierung.

Befürworter des Projekts argumentieren, die Leitung sei notwendig, weil die Eigenproduktion an Erdgas in Europa bis 2035 deutlich zurückgehen, der Bedarf aber annähernd gleich bleiben werde. Kritiker betonen dagegen unter anderem, dass Nord Stream 2 den EU-Binnenmarkt bedrohe sowie Milliardeneinnahmen der Ukraine als Transitland für russisches Gas gefährde. Etliche EU-Länder und auch die USA lehnen das Projekt ab.