Die deutsche Tochter des insolventen britischen Reiseveranstalters Thomas Cook spricht nach eigenen Angaben derzeit mit "möglichen Kapitalgebern". "Wir tun alles in unser Macht Stehende, um den Fortbestand unseres Unternehmens zu sichern", erklärte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Thomas Cook GmbH, Stefanie Berk, am Dienstag.

Man sei zudem in Kontakt mit allen zuständigen Gremien auf Regierungsebene in Berlin und in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. "Auch viele unserer loyalen Partner in den Zielgebieten wie beispielsweise Hotelgruppen signalisieren Bereitschaft, uns zu unterstützen."

Notgeschäftsführung

Sollten die Verhandlungen scheitern, sei man gezwungen, für die Thomas Cook GmbH, Thomas Cook Touristik GmbH, die Bucher Reisen & Öger Tours GmbH und möglicherweise auch weitere Gesellschaften Insolvenzantrag zu stellen. Thomas Cook GmbH hatte am 23. September auf Notgeschäftsführung umgestellt. Kunden, die über die deutschen Veranstaltermarken Neckermann Reisen, Thomas Cook Signature, Bucher Reisen, Öger Tours und Air Marin Reisen mit Abreisedatum bis 26. September gebucht hätten, könnten ihre Reise nicht antreten, "da die Durchführung nicht garantiert werden kann", hieß es.

Davon, was in den Verhandlungen in Deutschland herauskommt, hängt auch ab, wie es in Österreich weitergeht. Die Thomas Cook Austria AG gehört zur Gänze der deutschen Thomas Cook Touristik GmbH mit Sitz in Oberursel. Derzeit sind weder die Gesellschaften in Deutschland noch die Österreich-Tochter insolvent. Das Neckermann-Geschäft in Ungarn und der Slowakei wiederum ist der Thomas Cook Austria AG unterstellt.

Indes hat der niederländische Zweig des Reiseveranstalters alle gebuchten Reisen storniert. Trotz aller Anstrengungen sei es nicht gelungen, die Reisen auszuführen, teilte das Unternehmen am Dienstag auf seiner Website mit. Zur Zeit sind nach Angaben des Unternehmens rund 10.000 Niederländer, die ihre Reise bei dem Unternehmen gebucht haben, unterwegs. Ein Garantiefonds springt ein, so dass sie ihren Urlaub ungehindert fortsetzen und beenden können. Das niederländische Unternehmen hat ebenfalls noch keine Insolvenz angemeldet.