Das im Vergleich zu US-Finanzinvestoren höhere Angebot des steirischen Chipherstellers ams für den deutschen Lichttechnikkonzern Osram soll in letzter Sekunde kommen, noch vor dem 5. September. Eine vorherige Zusammenschlussvereinbarung (Fusionsvertrag) muss spätestens Anfang nächster Woche abgeschlossen sein, schrieb am Freitag die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

Osram hatte Mittwochabend mitgeteilt, dass Vorstand und Aufsichtsrat die verhandelte Zusammenschlussvereinbarung "zeitnah" prüfen und in der Folge über die Aufhebung des Stillhalteabkommens mit den Österreichern entscheiden wollen. Dieses zu Beginn der Due Diligence-Prüfung im Juni abgeschlossene Stillhalteabkommen untersagte es der in der Schweiz börsennotierten steirischen ams in der Zeit, Aktien von Osram zu erwerben.

Die ams AG selbst ist zuversichtlich, dass das Vorhaben gelingt. "Auf Basis der jüngsten Gespräche mit dem Vorstand von OSRAM erwartet ams derzeit, dass die Angebotsfrist seines Angebots während der Laufzeit des bestehenden Übernahmeangebots von Bain Capital und The Carlyle Group, also vor Ablauf des 5. September 2019, beginnen kann", schreibt das Unternehmen in einer Aussendung.

Voraussetzung für Bietergefecht

Erst nach diesem Vertrag und Vorlage bei der deutschen Bafin kann ams sein Angebot über 38,50 Euro je Aktie starten und so ins Bietergefecht mit den amerikanischen Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle Group und deren 35 Euro eintreten. Das US-Angebot läuft bereits und endet am 5. September. Das ams-Angebot muss vor Ablauf der Frist der Amerikaner beginnen. Zeitlich knapp wird es, weil vor dem Start die deutsche Börsenaufsicht Bafin die Angebotsunterlagen prüfen muss, wofür sie bis zu 10 Werktage Zeit hat; gehofft wird auf eine schnellere Prüfung. Das Aufheben der Sperre müsste im Grunde Montag erfolgen, schreibt die "FAZ", in allerletzter Sekunde, damit der Starttermin am 3. oder 4. September noch möglich sei. Dann verlängert sich auch das Angebot von Bain/Carlyle.

Die bevorstehende Zusammenschlussvereinbarung soll die Strategie mit dem Umbau des Münchner Lichttechnik-Unternehmens absichern und Schutzzusagen für Mitarbeiter, Standorte sowie wesentliche Konzernteile enthalten.