Auf wessen Rat hören Sie?
Gerne auf den von mehreren Menschen, deren Meinung und (Sach-)Verstand ich generell schätze, die aber mit dem jeweiligen Thema nicht zu vertraut sind. Dazu auch auf den der Experten aus dem Team. So bilde ich mir „die Wahrheit“. Entscheiden muss man selber.

Was zeichnet einen guten Chef aus?
Erwartungen und Ziele zu formulieren sowie Struktur vorzugeben, habe ich bei meinen Chefs als hilfreich empfunden. Ehrliches, kritisches Feedback aktiv einzufordern, die Bereitschaft, die eigene Meinung zu hinterfragen. Gerne gepaart mit Fachexpertise und Abstraktionsfähigkeit ohne den Hang zum Mikromanagement.

Was schätzen Sie an Mitarbeitern?
Ehrlichkeit, Einsatz und Willen zum Erfolg, Lern- und Teamfähigkeit, konstruktives „Challengen“, Sachkompetenz, Eigenverantwortung und Humor.


Was war Ihre wichtigste Begegnung?
Die mit meiner Tochter, direkt nach deren Geburt.

Durch welchen Misserfolg sind Sie gereift?
Ich denke – ob bewusst oder unbewusst: durch jeden.

Worauf achten Sie bei einer Bewerbung?
Bei der schriftlichen Bewerbung: Klingt die Person spannend, gibt es Dinge, die mich persönlich interessieren. Wenn die formalen Eckpunkte auch passen, ist das persönliche Gespräch am Ende entscheidend.

Sind Sie für die Frauenquote in Chefetagen?
Zu Zeiten von Angela Merkel, Christine Lagarde und Janet Yellen und nach einigen Begegnungen mit unserer CFO Martina Hund-Mejean bin ich versucht, Nein zu sagen. Ich denke auch, dass flexiblere Arbeitszeit- und Familienmodelle mehr helfen, Frauen die Chancengleichheit zu geben, die es sicher in Teilen leider noch nicht gibt. Ich denke aber, dass in den meisten Fällen Quoten langfristig generell zu suboptimalen Ergebnissen führen. Gleiches Geld für gleiche Arbeit, die Ausmerzung des Gender Pay Gap sind dagegen auf allen Hierarchieebenen sofort durchzusetzen.

Welches Buch empfehlen Sie?
„Die Mississippi-Bande: Wie wir mit drei Dollar reich wurden“, ein tolles Buch über das Leben.

Was erzürnt Sie als Staatsbürger?
Demokratiemüdigkeit, unreflektiertes Hinterfragen der sozialen Marktwirtschaft und die Infragestellung offener Gesellschaften mit multilateralen Beziehungen untereinander, die uns seit 70 Jahren Frieden und Wohlstand in Europa bringen. Sorgloser Umgang mit der Ressource „Umwelt“ als Mandat der Generationsgerechtigkeit. Bei Politikern: Visionslosigkeit.

Was ist Ihr Beitrag zur Nachhaltigkeit?
Ich bemühe mich bei der Ernährung auf nachhaltige Produktion zu achten, trenne Müll und mache Urlaub in Europa. In Summe sicher nicht genug, aber ich habe zumindest ein Problembewusstsein.

Welches Auto fahren Sie?
Derzeit nutze ich die Wiener Linien und mein Fahrrad.

Worauf kommt es an im Leben?
Ich habe einmal gelesen: „Handle so, dass Du zukünftiges Bedauern minimierst“, das ist mir im Kopf geblieben. Ansonsten möchte ich den diversen Rollen, die man als Chef, Arbeitnehmer, Ehemann, Vater, Freund im Leben spielt, authentisch entsprechen und mir dabei selber treu bleiben.