Die heimische Industrie schwächelt und mit ihr die ganze Wirtschaft. Nach drei Jahren dürfte der Konjunkturaufschwung zu Ende gehen. Das deutet zumindest der aktuelle Bank Austria Einkaufsmanagerindex für März an, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Die Bank Austria hat ihre BIP-Prognose für 2019 von 1,6 auf 1,4 Prozent gesenkt, auch das Wachstum 2020 sieht sie mit 1,3 Prozent unter Potenzial.

Neue Aufträge gingen stark zurück, nur durch das Abarbeiten alter Aufträge habe es noch eine "moderate" Erhöhung der Industrieproduktion gegeben. Es ende die längste Aufschwungsphase der österreichischen Industrie seit der erstmaligen Berechnung des Index vor mehr als 20 Jahren, schreibt UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer.

Schwäche der verarbeitenden Industrie allgemein

Mit 50 Punkten weise der Index nur mehr auf eine Stagnation der heimischen Industrie hin. Hintergrund sei eine Schwäche der verarbeitenden Industrie allgemein in Europa. Diese werde "geschürt durch Handelskonflikte, Unsicherheit rund um den Brexit und die anhaltenden Probleme in der Fahrzeugindustrie". Im Vergleich zu anderen Ländern, insbesondere Deutschland, sei Österreich verhältnismäßig gut unterwegs. Aber die Exportaufträge der Industrie sinken seit sechs Monaten, seit dem Jahresbeginn 2019 sogar sehr stark. Das habe im März nicht mehr mit heimischen Aufträgen wettgemacht werden können, so UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl.

Weniger neue Jobs

Diese Entwicklung schlage sich auch im Jobzuwachs nieder. Noch werden zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, aber weniger als im Vorjahr. Die Bank-Austria-Experten rechnen immerhin noch mit einem Rückgang der Arbeitslosenquote in der Industrie im laufenden Jahr.