Leicht unterschiedlich fallen die Reaktionen der beiden österreichischen Banken aus, die direkt vom Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) betroffen waren. "Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden", so RBI-Risikovorstand Hannes Mösenbacher in einer Stellungnahme. Erste Group-Chef Andreas Treichl nimmt das Ergebnis "zur Kenntnis", und verweist auf das heute veröffentlichte Quartalsergebnis.

"Das Resultat des Stresstests hängt von zwei Komponenten ab, der Startkapitalquote sowie den Verlusten im adversen Stressszenario. Wir haben uns im Vergleich zum letzten Test, in dem die Fortschritte unseres Transformationsprogramms noch nicht berücksichtigt waren, bei beiden Komponenten deutlich verbessert, obwohl das Stressszenario diesmal noch strenger war und die positiven Kapitaleffekte aus dem Verkauf unserer polnischen Tochterbank noch nicht berücksichtigt sind", so Mösenbacher.

"Zweifellos eine nützliche Übung"

"Der EU-weite Stresstest stellt zweifellos eine nützliche Übung dar, welche die Transparenz auf aggregiertem Niveau erhöht. Was die spezifischen Merkmale unseres Geschäftsmodells betrifft, haben wir heute Vormittag die Ergebnisse der ersten drei Quartale des laufenden Jahres bekannt gegeben. Unsere harte Kernkapitalquote (CET 1-Quote) ist derzeit auf dem komfortablen Stand von 13,2 Prozent. Dies haben wir vor allem durch die Einbehaltung von Gewinnen erreicht - mit anderen Worten: durch reales Wachstum in unserem Kerngeschäft und in den CEE-Volkswirtschaften", erklärte Treichl, CEO der Erste Group.

Hannes Mösenbacher
Hannes Mösenbacher © APA/Herbert Neubauer

Die Erste verweist in ihrer Stellungnahme weiters darauf, dass sie während der Durchführung des EBA-Stresstests 2018 eine wesentliche Änderung ihres Modells für das operationelle Risiko beantragt habe. Dieses Modell sei erst im Oktober 2018 genehmigt worden, womit die positive Auswirkung auf die CET 1-Quote (Basel 3 final) im Ausmaß von 33 Basispunkten in den Ergebnissen des Stresstests keine Berücksichtigung gefunden habe.